Nachdem die Fahrbahn bereits vor zwei Jahren erneuert wurde, muss nun erneut ausgebessert werden. Der Verkehr staute sich auf 16 Kilometern.

Hamburg. Der Stau kam mit Ansage und übertraf doch die schlimmsten Erwartungen: Mit der Sanierung des Asphalts der Norderelbbrücken hat sich das Verkehrschaos in Hamburgs Süden weiter verschärft. Mit bis zu 16 Kilometer Stau müssen Autofahrer seit Anfang dieser Woche auf der Autobahn A 1 in Richtung Lübeck rechnen, nicht nur im Berufsverkehr, sondern ganztags, wie der gestrige Dienstag bewies.

Von drei auf eine Fahrspur verengt sich die A 1 in Richtung Norden nach der Zusammenführung mit der A 255. In der Gegenrichtung stehen den Autofahrern immer noch zwei schmale Spuren zur Verfügung, wie die Verkehrsleitzentrale der Polizei erklärte. Die Fahrbahn der 411 Meter langen Brücke muss nach ihrer Sanierung vor zwei Jahren erneut aufgerissen werden, nachdem sich Risse im Straßenbelag zeigten.

Mit den Bauarbeiten auf der Norderelbbrücke und den folgenden Staus ist auch der Verkehr über die neuen Elbbrücken blockiert. Die Piste in Richtung Amsinckstraße und Heidenkampsweg ist seit Wochenbeginn zudem durch den Ausweichverkehr über die B 75 überlastet, der den mehr als acht Kilometer langen Stau auf der A 1 vom Maschener Kreuz in Richtung Lübeck umfahren möchte. Südlich von Stillhorn wird die Autobahn grundsaniert.

Ausweichen auf den Freihafen bringt auch nichts. Die Köhlbrandbrücke ist wegen Bauarbeiten eingeengt, die Rethe-Hubbrücke ist Baustelle, die Zufahrt von der B 73 zur Waltershofer Straße gesperrt. Und wer vom Maschener Kreuz auf der A 7 in Richtung Elbtunnel unterwegs ist, bekommt die Baustelle zwischen Fleestedt und Marmstorf zu spüren: Stop and go. Vor dem Elbtunnel ist Schritttempo angesagt.

Verschärft wird das Verkehrschaos nicht nur dadurch, dass auf fast allen Ausweichstrecken ebenfalls gebaut wird, sondern dass der Streik der Metronom-Lokführer die Pendler auf die Straße treibt. "Der Tipp, vom Auto auf die Schiene umzusteigen, geht ins Leere", sagt ADAC-Hansa-Sprecher Matthias Schmitting. "Der Lokführerstreik heizt die miserable Stausituation an. Und sich als Pendler ein anderes Zeitfenster zu suchen macht kaum Sinn, wie der gestrige Tag zeigt."