Wenn man sich Helgoland mit dem Schiff nähert, kommt bei klarem Wetter der rote Felsen schon lange vor der Ankunft in Sicht. Bis zu 60 Meter hoch ragt das Oberland dort auf und wirkt wie ein kleiner, steiler Berg - höchst ungewöhnlich in Norddeutschland. Tatsächlich ist die Insel von einer geologischen Besonderheit geformt worden. Vor etwa zwei Millionen Jahren wurde der rote Buntsandstein durch einen Salzstock gehoben, der tief aus dem Erdinneren hervorquoll. Bis vor rund 6500 Jahren war dieser markante Berg noch Teil des Festlandes und keine Insel. Möglicherweise war der Berg Begräbnisstätte und "Helgoland" rührt von der Bezeichnung "heiliges Land" her, vermuten manche Historiker. Weil sich die norddeutsche Küste stetig senkt, drang das Meer vor. Seit dem 7. Jahrhundert wird Helgoland als Insel von Friesen bewohnt. Später war es auch als Piratennest verschrien. 1720 zerstörte eine Sturmflut die Landverbindung zwischen Hauptinsel und Düne - diese Verbindung sollte nun wieder aufgespült werden. Im 18. Jahrhundert gehörte die Insel zu Dänemark, später zu Großbritannien. 1890 ging Helgoland nach dem Helgoland-Sansibar-Vertrag schließlich an das Deutsche Reich und stieg zunächst zum mondänen Seebad auf.