Ergiebigen Landregen wünschen sich die norddeutschen Landwirte, nachdem nur zehn bis 20 Prozent des üblichen Niederschlags im April gefallen sind. Ob nun Wiesen oder Weiden, Frühkartoffeln, Getreide oder frisch bestellte Äcker mit Zuckerrüben oder Mais: Überall wird nach Einschätzung des Landvolks Niedersachsen Wasser knapp.

Ertragseinbußen lassen sich laut Umfrage zwar noch nicht voraussagen. Die lang anhaltende Trockenheit treffe aber vor allem das Wintergetreide in einer empfindlichen Wachstumsphase. Auf den leichten Sandböden zwischen Hannover und der Elbe können die Landwirte dank modernster Beregnungstechnik fehlende Niederschläge ausgleichen.

In Schleswig-Holstein rechnet der Bauernverband bereits jetzt mit starken Ernteeinbußen. Sorgen bereitet den Landwirten im Norden vor allem der Raps, dessen Blüte beginnt. "Gibt es in den nächsten zwei Wochen keinen ordentlichen Landregen, sind 50 Prozent der Rapsernte hinüber", prognostiziert Dirk Eylmann, Landwirt aus Großensee (Kreis Stormarn) bei Hamburg.

Mindestes 20 Millimeter Niederschlag müsse es bald geben, um den Schaden eingrenzen zu können. Von den etwa 650 000 Hektar Ackerfläche in Schleswig-Holstein werden auf mehr als 110 000 Hektar Raps angebaut. Aus Sicht vieler Landwirte war der Herbst 2010 dagegen zu feucht und der Winter zu streng. Nun leiden auch die Sommersaaten, Wintergetreide, Mais und Weidewiesen unter Wachstumsstörungen, wenn kein Regen fällt.