Minister Röttgen macht Niedersachsen keine Hoffnung, Castoren anderswo zu lagern. Nur das Gorlebener Lager sei zugelassen.

Hannover. Die niedersächsische CDU-FDP-Landesregierung ist mit dem Versuch gescheitert, künftige Castor-Transporte mit hoch radioaktivem Müll nicht mehr nach Gorleben, sondern in süddeutsche Zwischenlager umzuleiten. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) wurde gestern nach seiner Teilnahme an einer Kabinettssitzung in Hannover deutlich. Es gebe die völkerrechtliche Verpflichtung zur Rücknahme der Castoren aus Frankreich, und nur das Gorlebener Zwischenlager sei zugelassen für die Unterbringung: "Das ist die klare Rechtslage, wie sie besteht."

Per Kabinettsbeschluss hatte Niedersachsen unmittelbar nach dem bislang letzten Transport an die Bundesregierung appelliert, andere Zwischenlager zu benennen, bei denen mit weniger Widerstand der Kernkraftgegner zu rechnen sei. Im November 2010 hatten im Wendland mehr Demonstranten als je zuvor protestiert, die Polizei musste 20 000 Beamte aufbieten.

Röttgen wies darauf hin, es gehe nur noch um einen Transport aus Frankreich mit elf Castoren. Richtig ist aber auch, dass in der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield weitere 21 Castoren stehen, die ebenfalls für Gorleben bestimmt sind.

Röttgen will am Montag bei einem Besuch im Wendland im Kreistag für eine ergebnisoffene weitere Erkundung des Gorlebener Salzstocks auf Eignung als Endlager werben. In die Entscheidungsprozesse solle die Bevölkerung einbezogen werden mit dem Recht auf Benennung von Experten.