Er gilt als Freund des Absurden und erforscht als bekennender Donaldist aus Spaß mit Gleichgesinnten das Leben des Donald Duck. Doch in Sachen Klimawandel vertritt Hans von Storch eine ziemlich handfeste Meinung. Zu viel Hype, zu viel apokalyptische Warnung lehnt der Hamburger Meteorologie-Professor und Leiter des Instituts für Küstenforschung am GKSS Forschungszentrum in Geesthacht ab. "Ich glaube fest an einen menschengemachten Klimawandel", sagt er. Doch man müsse konkret darauf reagieren und sich anpassen, anstatt eine abstrakte Klima-Ideologie zu verfolgen.

Lob fand der international renommierte Forscher daher gestern bei einem Sturmflut-Kongress für das Hamburger Tideelbe-Konzept. Eine "weltweit neue Idee", sagt von Storch. Anpassung an das Unveränderbare sei eben besser als "gebetsmühlenartig zu behaupten, man könne mit verschärftem Fahrradfahren den Klimawandel aufhalten".

Dabei ist es nicht so, dass von Storch nicht um die Macht der Meere weiß. Der 1949 geborene Forscher, in zweiter Ehe verheiratet mit der Meteorologin Jin-Song von Storch, ist in Wyk auf Föhr aufgewachsen. Regelmäßig fährt das Paar in sein Ferienhaus nach Dänemark. Die Steilküste davor erodiert seit Jahren. Der Wissenschaftler nimmt auch dies gelassen: "Ich gehe davon aus, dass wir in 800 Jahren direkt am Strand sind ..."