Gefahr von Hautreizungen für Badene geht zurück. Naturschutzorganisation WWF sieht aber weiter Gefahr für Meeresbewohner der Ostsee.

Stralsund. Die Blaualgenschicht , die sich in weiten Teilen der Ostsee gebildet hatte, löst sich nach Angaben des World Wide Fund For Nature (WWF) auf. Jochen Lamp, Leiter des WWF-Ostseebüros in Stralsund, sagte, erhöhte Windstärke treibe den Teppich derzeit auseinander. "Damit sinkt auch die Gefahr, dass sich Badende Hautreizungen zuziehen. Wenn die Blaualgen infolge des Windes durcheinandergewirbelt werden, kommen auch weniger von ihnen an den Körper."

Bei den Algen handelt es sich nach Lamp um Cyanobakterien. Einige seien giftig und könnten bei Menschen Hautreizungen auslösen. Daher war an vier Stellen bei Usedom vor dem Baden gewarnt worden.

Nach Angaben des WWF waren neben der Trockenheit und Windstille auch " Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft" ein Grund für das "Massenwachstum" der Blaualgen. "So wird ein an sich natürlicher Prozess unnatürlich angeheizt", sagte Lamp, der aus ökologischer Sicht keine Entwarnung gab. Bei der Zersetzung der abgestorbenen Algen werde besonders viel Sauerstoff benötigt, dessen Mangel wiederum Meeresbewohnern die Lebensgrundlage entziehe.