Jesteburg/Hannover. Der Freitod eines 58 Jahre alten Abschiebehäftlings aus Jesteburg (Landkreis Harburg) wird nun auch den niedersächsischen Landtag beschäftigen. Die Oppositionsparteien SPD und Linke forderten gestern eine Unterrichtung des Innenausschusses durch Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Der innenpolitische Sprecher der SPD, Klaus-Peter Bachmann, warf Schünemann vor, mitverantwortlich dafür zu sein, dass Slawik C. sich in der Abschiebehaft erhängte. Es gehe der Landesregierung "vor allem darum, Ausländer auf Gedeih und Verderb abzuschieben, zur Not werden Passpapiere gefälscht oder von zweifelhaften Händlern eingekauft", kritisierte Bachmann. Bei Abschiebungen herrsche in Niedersachsen eine "menschenverachtende Praxis".