Bischöfin Maria Jepsen: "Wer mich kennt, weiß, dass mir das Thema Frauenrechte und Verhinderung sexueller Gewalt seit vielen Jahren ein Anliegen ist. Wenn mich Menschen am Rande von Veranstaltungen nur vage über Gerüchte informieren, kann ich dem nicht angemessen nachgehen. Als ich dagegen im März 2010 den Brief einer Frau bekam, in dem von sexuellem Missbrauch in Ahrensburg die Rede war, habe ich umgehend gehandelt und den Brief ans Kirchenamt weitergegeben."

Propst Karl-Heinrich Melzer: "Was da offensichtlich von einem Pastor seinen Stiefkindern und weiteren Betroffenen an Leid angetan wurde, ist entsetzlich. Ich habe nicht geahnt, dass so ein Fall bei uns in der Evangelischen Kirche auftreten kann, ohne dass unsere Sicherheitssysteme ausreichend funktionieren. Es muss sichergestellt werden, dass wir jedem derartigen Verdacht ernsthaft nachgehen. Andererseits will ich jetzt aber auch nicht meinen Mitarbeitern mit Misstrauen begegnen."

Pröpstin Ulrike Murmann : "Seit mehreren Wochen sind wir intensiv damit beschäftigt, die Vorfälle in Ahrensburg aufzuklären. Wir haben dazu einen Krisenstab gegründet, wir haben den Opfern Beratungsangebote gemacht, eine juristische Beauftragte eingesetzt und eine Infoveranstaltung vor Ort organisiert. Für mich ist es ganz klar, dass die Kirche aufseiten der Opfer stehen muss. Wir müssen uns als Kirche auch von ihnen infrage stellen lassen."

Weihbischof Hans-Jochen Jaschke: "Ich schätze Bischöfin Jepsen als integere Persönlichkeit. Ich bin sicher: Sie sagt in jeder Hinsicht die Wahrheit. Aber aus heutiger Sicht müssen wohl viele von uns sagen, dass sie nicht immer aufmerksam genug waren."