SPD-Politiker Stegner streitet erneut ab, als damaliges Mitglied im HSH-Aufsichtsrat Kenntnis über die gefährliche Lage gehabt zu haben.

Kiel. Schleswig-Holsteins Landtag kommt bei der Aufklärung der HSH-Krise nicht so recht voran. In der 38. Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) bestritt der frühere Finanz- und Innenminister Ralf Stegner (SPD) Kiel erneut jede Mitschuld an der Schieflage der Nordbank. "Ich habe in der Zeit als Mitglied im Aufsichtsrat keine Erkenntnisse gehabt, dass die HSH sich in einer gefährlichen Situation befinden könnte."

Stegner, der bereits zum dritten Mal im PUA befragt wurde, saß bis Anfang 2008 im HSH-Aufsichtsrat. Sein Nachfolger in den Bankgremien, der damalige Innenminister Lothar Hay (SPD), witterte ebenfalls keine Gefahr. Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) hatte seine Hände vor dem PUA ebenfalls in Unschuld gewaschen. Für ihn begann der Absturz der HSH erst mit der Lehman-Pleite im Herbst 2008 und damit Monate nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg und einer Milliardenspritze für die Nordbank auch aus Schleswig-Holstein.

Einig waren sich die Aufsichtsräte, dass der Vorstand der HSH für den massenhaften Kauf von Schrottpapieren verantwortlich war. Vorstandsmitglieder verwiesen dagegen darauf, dass die Geschäftslinie vom Aufsichtsrat abgesegnet wurde. Nach den Sommerferien soll Bankchef Dirk Jens Nonnenmacher als Zeuge gehört werden.