Am 22. Februar 1977 entschied sich die niedersächsische Landesregierung unter Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) für den Standort Gorleben. Geplant war damals eine riesige Wiederaufarbeitungsanlage. Die Eignung des Salzstocks für die anschließende sichere Endlagerung von hoch radioaktivem Müll war ein untergeordnetes Kriterium.

Die Gegner kritisieren vor allem, dass ein Deckgebirge fehlt, das den Salzstock zuverlässig vor darüber liegenden Schichten und vor Wassereinbrüchen schützt. Wenige Hundert Meter vom Erkundungsbergwerk entfernt liegt das Zwischenlager Gorleben mit inzwischen 91 Castorbehältern mit hoch radioaktivem Müll alter Brennelemente aus den deutschen Kernkraftwerken. Nur hier und nicht im zweiten zentralen Zwischenlager Ahaus in Nordrhein-Westfalen ist es möglich, stark strahlenden Müll umzupacken oder beschädigte Castoren zu reparieren.

Wichtige Kriterien für Gorleben waren 1977 die vorhandene Fläche für die Wiederaufarbeitungsanlage, die geringe Bevölkerungsdichte und die hohe Arbeitslosigkeit im damaligen Zonenrandgebiet.