Hamburg/Kiel -. Der Termin für den Showdown von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und SPD-Chef Ralf Stegner steht. Am Freitag will das Landgericht Hamburg in einer öffentlichen Hauptverhandlung klären, ob Carstensen behaupten darf, dass Stegner beim Rauswurf aus dem Kabinett 2007 um seine Ministerpension feilschte.

"Das persönliche Erscheinen der beiden Parteien wurde nicht angeordnet", sagte ein Sprecher des Gerichts. Die Spitzenpolitiker können das Gefecht also ihren Anwälten überlassen. Die 24. Zivilkammer hat nach Gerichtsangaben zudem auf die Ladung der Ohrenzeugen verzichtet, die beim Rauswurf-Telefonat von Carstensen und Stegner vor zweieinhalb Jahren zuhörten.

Die erste Runde in der Schlammschlacht hatte Stegner gewonnen. Auf seinen Antrag untersagte das Gericht am Montag Carstensen "einstweilig", die umstrittene Behauptung zu wiederholen. Der Ministerpräsident legte sofort Widerspruch ein. Ob die Pressekammer am Freitag entscheidet, ist offen. Klar ist, dass der Verlierer eine dritte Runde anberaumen könnte, dann vor dem Oberlandesgericht.

Die Pressekammer genießt bundesweit einen guten Ruf und hat Erfahrung auch mit Spitzenpolitikern. "Bei uns ging es schon um einen Kanzler", sagte ein Gerichtssprecher. Gemeint ist Gerhard Schröder. Er beharrte im April 2002 in Hamburg darauf, dass seine Haare nicht gefärbt seien, und gewann.