Sein Markenzeichen? Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig (46) schmunzelt. "Mein Kopf ist markant kahl ..." Es sind solche Sprüche, die den Juristen zum Hoffnungsträger für die Nord-SPD machen. Der Glatzenträger ist unverkrampft, auf sympathische Weise volksnah und zugleich ein kluger, manchmal visionärer Kopf.

Albig ist gebürtiger Bremer, wächst aber in Ostholstein und in Bielefeld auf. Dort studiert er Jura und frönt seinem größten Hobby, dem Fußball. "Ich bin bis heute Mitglied bei Arminia", sagt Albig und wagt gleich die Prognose: Bielefeld werde ebenso wie St. Pauli in die Erste Liga aufsteigen.

Wie rau die Luft in der politischen Bundesliga ist, hat Albig selbst erfahren. 1998 wird er Pressesprecher erst von Finanzminister Oskar Lafontaine und dann von dessen Nachfolger Hans Eichel. Nach Intermezzi als Konzernsprecher der Dresdner Bank und als Stadtkämmerer in Kiel holt ihn Bundesfinanzminister Peer Steinbrück 2006 wieder nach Berlin. Drei Jahre später sorgt Albig erstmals selbst für Schlagzeilen. Als Außenseiter kippt er 2009 bei der Direktwahl in Kiel OB Angelika Volquartz (CDU) aus dem Chefsessel.

Seitdem ist der Spitzen-Sozi abends häufiger zu Hause, bei Ehefrau Gabriele (46) und den Kindern Hanna (12) und Jan-Henrik (17). Die Familie lebt in Kiel unweit des Nord-Ostsee-Kanals.