Kappengibbons sind vom Aussterben bedroht. Weltweit wurden in diesem Jahr nur zwei Babys in Zoos geboren. Walli ist eines davon.

Schwerin. Mal andere Gesichter sehen - so lautet der Slogan des Zoos in Schwerin. Und was für ein Gesicht sich Zoodirektor Michael Schneider (65) und seiner Frau Christina (63) da gerade alle zwei Stunden entgegenreckt!

Die kleine Walli, am 7. November geboren, ist ein Kappengibbon-Baby. Nachdem es seine Mutter Tatjana (10) nach der Geburt nicht angenommen hatte, wächst das kleine Mädchen jetzt als Pflegekind vorerst bei den Schneiders auf. Eine grüne Puppenhose hält sie warm und verdeckt die kleine Windel.

"Kappengibbons sind sehr selten, es werden weltweit nur 80 Tiere in Zoos gehalten - und die hatten in diesem Jahr nur zwei Nachzuchten", sagt Michael Schneider. Ein Grund mehr, warum sich seine Frau, eine gelernte Krankenschwester, bei der Aufzucht besonders viel Mühe gibt.

Alle zwei Stunden gibt es für Walli (650 Gramm leicht) ein Fläschchen Babymilch, dazwischen trägt sie die Ersatzmama in einem Strickbeutel nah am Körper herum. Zum Beispiel zu Besuch bei Schwester Chasima (neun Monate), ebenfalls eine Handaufzucht. (cls)