Pohnsdorf. Weihnachtsbäume werden teurer. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein dürfte die Nordmanntanne, der Lieblingsbaum der Deutschen, in den nächsten Wochen 19 bis 21 Euro je Meter kosten. Das ist ein Euro mehr als im Vorjahr. 2007 war der Meter für 17,50 Euro, davor über Jahre für nur 15 Euro zu haben.

"Weihnachtsbäume sind in diesem Jahr sehr knapp", sagte Kammergeschäftsführer Jürgen Pallasch beim ersten Baumeinschlag in Pohnsdorf bei Kiel. Für das geringere Baumangebot gibt es zwei Gründe. Zum einen sind mehrere kleine und mittlere Produzenten in Dänemark und Deutschland aus dem Weihnachtsgeschäft ausgestiegen. Zum anderen machte der Spätfrost Mitte Juni mehreren Zehntausend Bäumen den Garaus.

Standardweihnachtsbaum ist nach wie vor die Nordmanntanne. Sie kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und steht in drei von vier deutschen Wohnzimmern. Die Blaufichte kommt auf einen Marktanteil von 20 Prozent, Fichten und Kiefern zusammen auf fünf Prozent. In den nächsten Wochen wird kräftig geholzt. In Deutschland werden etwa 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, davon 80 Prozent aus heimischer Produktion, vor allem aus Sonderkulturen. Aus "echten" Wäldern kommen nur noch wenige Weihnachtsbäume.

Die Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten geht davon aus, dass heimische Bäume künftig kräftig Konkurrenz bekommen. In Frankreich, England und Irland wurden um die Jahrtausendwende neue Plantagen angelegt. In zwei bis drei Jahren sind die ersten Bäume "erntereif".