Hannover. In Niedersachsen hat die Ausbreitung bereits für ein erstes Badeverbot gesorgt. Auch im Norden sind Seen betroffen.

Die Badewasserqualität in Schleswig-Holstein ist auch während der heißen Tage gut. „In den schleswig-holsteinischen Badegewässern treten zur Zeit keine bakteriologische Belastungen auf“, heißt es auf der Homepage der Landesregierung. „Baden ist in Schleswig-Holstein daher ohne hygienische Risiken möglich“, heißt es dort weiter.

Auch Blaualgen sind im nördlichsten Bundesland noch kein Problem: In Nord- und Ostsee seien aktuell keine Beeinträchtigungen durch Algen gemeldet, sagte Christian Kohl vom Gesundheitsministerium am Dienstag.

An zwei Badestellen in Schleswig-Holstein gilt ein Badeverbot

„Sie treten zurzeit in Schleswig-Holsteinischen Binnengewässern nicht in nennenswerten Konzentrationen auf.“ Ausnahmen gibt es lediglich an zwei Badestellen: Am Bordesholmer See gilt für die Badeanstalt des Amtes Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) in der ganzen Badesaison aufgrund von periodischen Algenanschwemmungen eine vorsorgliche Badewarnung beziehungsweise ein zeitweises Badeverbot. In Barmstedt im Kreis Pinneberg gilt am Rantzauer See aufgrund von starken Algenanschwemmungen vorsorglich ein befristetes Badeverbot.

In Schleswig-Holstein werden während der Badesaison die rund 340 Badestellen des Landes regelmäßig von den zuständigen Gesundheitsbehörden der Kreise und kreisfreien Städte überwacht und beprobt. Die bakteriologischen Parameter werden dabei zur hygienisch-gesundheitlichen Bewertung eines Badegewässers wie von der EU vorgeschrieben untersucht, heißt es.

In Niedersachsen wird vor dem Baden in mehreren Seen gewarnt

An Niedersachsens Badeseen treten derzeit vermehrt gesundheitsgefährdende Blaualgen auf. An mehreren Seen wird vor ihnen gewarnt und am Laascher See (Kreis Lüchow-Dannenberg) besteht wegen massenhaft Blaualgen sogar ein Badeverbot an der Badestelle II, wie der Badegewässer-Atlas auflistet (Stand Montag, 18 Uhr). Bei einer Laboruntersuchung waren bestimmte Blaualgen nachgewiesen worden, die nach dem Verschlucken Durchfall, Erbrechen, Schwindel und Benommenheit verursachen können.

Biologisch gesehen sind Blaualgen Bakterien. Ursachen eines starken Wachstums können ein hoher Phosphatgehalt und sommerliche Temperaturen sein.

Blaualgen: Kreis Friesland warnt vor dem Baden im Sander See

Blaualgen färben – anders als ihr Name vermuten lässt – das Wasser grün.
Blaualgen färben – anders als ihr Name vermuten lässt – das Wasser grün. © dpa

Am Montag veröffentlichte der Kreis Friesland eine Warnung für den Sander See - Baden sei dort wegen Blaualgen nicht empfohlen. Vor hohen Anteilen warnen die Gesundheitsämter laut Badegewässer-Atlas derzeit auch an Badestellen am Doktorsee in Rinteln (Kreis Schaumburg), am See im Maschener Moor (Kreis Harburg) sowie am Ricklinger Bad und Siebenmeterteich in Hannover. Betroffen sind auch das Zwischenahner Meer (Kreis Ammerland), der Dümmer See (Kreis Diepholz) und der Otterstedter See (Kreis Verden).

Je nach Wind- und Wetterverhältnissen kann es zu Ansammlungen kommen. Das Baden in Bereichen mit sichtbaren Schlieren sollte dann vermieden und besonders spielende Kinder und auch Hunde sollten beaufsichtigt werden. Bei Kontakt können Blaualgen auch zu Hautreizungen führen.

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