Nienburg.

Nach Verstößen gegen Hygieneauflagen bei der Unterbringung von rumänischen Erntehelfern prüft der Landkreis Nienburg ein Bußgeld gegen den Spargelbauern. Eine abschließende Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte am Dienstag ein Sprecher des Kreises zu Medienberichten, wonach die Unterkünfte auf dem Hof überbelegt und die Busse, die die Helfer zu den Feldern bringen, zu voll waren.

Der Landwirt habe sich gegenüber dem Gesundheitsamt kooperativ gezeigt, hieß es vom Landkreis. Bereits in der vergangenen Woche habe die Behörde nach einer Kontrolle Nachbesserungen gefordert.

81 Erntehelfer in Quarantäne

Inzwischen habe der Landwirt die Einhaltung der Hygieneregeln weitgehend umgesetzt. 81 von 154 Erntehelfern des Hofs befänden sich in Quarantäne. Eine Sprecherin des Sozialministeriums in Hannover bezeichnete die Verstöße gegen die Coronaregeln als Einzelfall.

Einige Erntehelfer hätten den Hof inzwischen verlassen, berichtete Daniela Reim von der Beratungsstelle für mobile Beschäftigte in Oldenburg. Fünf Beschäftigte sind demzufolge inzwischen auf einen Hof in den Niederlanden untergekommen. Weitere drei rumänische Erntehelfer von dem Hof wollen Reim zufolge nach ihrer Quarantäne auf Jobs in der Fleischindustrie in NRW wechseln.

Hygieneverstöße werden als Einzelfall angesehen

Auch der Geschäftsführer der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen, Fred Eickhorst, bezeichnete die Hygieneverstöße als einen Einzelfall. "Im eigenen Interesse achten die Betriebe auf die Einhaltung der Regeln, denn bei einem Corona-Fall würden sie geschlossen." Viele seien aber wegen der Regeln überfordert. Verbände arbeiteten an einer Handreichung.