Wangerooge. Hoteliers an Nord- und Ostsee fürchten um ihre Existenz. Zudem gibt es auf vielen Inseln nicht genügend Ärzte.

Der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus dürfte den Tourismus auf den Inseln der Nord- und Ostsee massiv belasten. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hatten sich darauf verständigt, die Inseln für Gäste zu sperren.

"Aus gesundheitlicher Sicht ist das die richtige Entscheidung, aus touristischer der Super-Gau", sagte Wangerooges Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos) am Montag zur Abriegelung der Urlaubsinseln. "Mit dem Ostergeschäft rechnet keiner mehr." Dennoch rief er dazu auf, das Beste aus der Lage zu machen, die Gesundheit gehe vor.

Coronavirus – nicht genug Ärzte auf den Inseln

Auf Wangerooge gebe es nur einen beziehungsweise vom kommenden Monat an zwei Ärzte, sagte Fangohr. "Für 10.000 Gäste ist das zu wenig." Im Falle gehäufter Infektionen im Zuge der Coronavirus-Pandemie "werden wir das nicht stemmen können".

Als Grund für die Abriegelung wurde denn auch zuvor genannt, dass die Gesundheitssysteme der Inseln nicht auf eine größere Zahl von mit dem Coronavirus infizierten Menschen vorbereitet sind. Die Maßnahme dient damit sowohl dem Schutz der Inselbevölkerung als auch dem Schutz der Gäste.

Fangohr geht davon aus, dass die Abriegelung nicht nur zwei Wochen, sondern auch länger dauern wird. Er kündigte an, den Tourismusbetrieben solle vor allem in bürokratischer Hinsicht geholfen werden – "wir unterstützen im Antragswirrwarr".

Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen

  • Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
  • Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
  • Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
  • Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten, die Infektionssymptome zeigen
  • Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind überflüssig – sie können sogar umgekehrt zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen