Hannover. Hamburg und der Norden müssen sich auf stürmisches Wetter einstellen. Entlang der Elbe und für die Küste besteht Sturmflutgefahr.

Norddeutschland muss sich von Sonntag an auf stürmisches Wetter einstellen. Sturmtief "Sabine" bringt ungemütliches Wetter in den Norden. An den Küsten können nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) teils sogar orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von 100km/h und mehr auftreten.

Am Sonnabend wird es noch mild und sonnig in Hamburg und Schleswig-Holstein. Am Abend zieht dann Wind auf und in der Nacht zum Sonntag wird es stürmisch. „Diese Woche sorgt Hoch "Frank" noch für Ruhe vor dem Sturm, ab Sonntag geht es dann deutlich ruppiger mit dem Wetter in Deutschland weiter“, teilte Julia Fruntke vom DWD mit.

Deutscher Wetterdienst bei Twitter

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Sturm in Hamburg: Böen von bis zu 65 Kilometern pro Stunde

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes droht der niedersächsischen Küste am Sonntag ein Orkan. Auch im Binnenland könne es ab Sonntagnachmittag zu Unwettern mit orkanartigen Böen kommen, so die Meteorologen.

In Hamburg werden am Sonntagmittag Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometern pro Stunde erwartet. Am Nachmittag sollen die Böen dann immer stärker werden.

"Es wird sehr wahrscheinlich der stärkste Sturm des bisherigen Winterhalbjahres werden“, sagte der DWD-Meteorologe Thore Hansen mit Blick auf Niedersachsen.

Wetter im Norden: Sturm an der Küste schwächt am Dienstag wieder ab

Der stürmische Wind an Nord- und Ostsee soll laut Wetterdienst über den Montag bestehen bleiben und sich erst im Laufe des Dienstags wieder abschwächen.

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    Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz erwartet für Montag erhöhte Wasserstände. „Es besteht Überflutungsgefahr für Strände, Vorländer und Hafenflächen", hieß es.

    Die Feuerwehr auf der ostfriesischen Insel Norderney zeigt sich derweil gelassen. "Wir Nordlichter sind sturmgewohnt. Wir sehen uns gut gerüstet", sagte Sprecher Eilbertus Stürenburg.

    Nach der Prognose vom Freitag besteht für die ostfriesische Insel Norderney, für Emden und Bensersiel in Ostfriesland, Wilhelmshaven, Cuxhaven und Bremerhaven die Gefahr einer leichten Sturmflut. „Eine leichte Sturmflut kommt bis zu zehn Mal im Jahr vor“, sagte NLWKN-Sprecher Carsten Lippe.

    Lippe zufolge gibt es verschiedene Vorgaben für die winterliche Sturmflutsaison, die ab Oktober beginnt. So müssen alle Strandkörbe weggeräumt werden, damit sie bei einer Sturmflut nicht zur Gefahr werden können.

    Orkan "Sabine": Sturmflutgefahr in Hamburg

    Auch entlang der Elbe besteht Sturmflutgefahr. Das kann auch zur Überflutung des Hamburger Fischmarkts führen.

    Das BSH erwartet für Montag 5.15 Uhr einen Wasserstand von 0,75 Metern über dem Mittleren Hochwasser (MHW), um 17.35 Uhr sollen es 1,65 Meter sein. Ein Wasserstand von 1,5 bis 2,5 Metern über dem MHW wird als Sturmflut bezeichnet.

    Weil der Sturm vermutlich mehrere Tage bis Dienstag dauern wird, werden auch zahlreiche Schäden erwartet. Bäume, die nach dem Dürre-Sommer 2019 angeschlagen sind, könnten umknicken. Auch stehen nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Wochen viele Bäume nicht mehr fest in den durchgeweichten Böden.

    Orkan im Norden: Deutsche Bahn beobachtet Wetterlage

    Der Sturm könnte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr haben. Bei der Deutschen Bahn wird das Wettergeschehen laut eines Sprechers aufmerksam verfolgt. „Wir beobachten das genau und werden notfalls reagieren.“

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    Dabei habe die Sicherheit der Fahrgäste Priorität. Das könne dann möglicherweise auch dazu führen, dass Züge in den Bahnhöfen bleiben müssten oder Bereitschaftsdienste mobilisiert würden, um Schäden zu beseitigen.

    Infos rund um das Thema Wind und Sturm:

    • Starker Wind (Äste schwanken, Regenschirme sind nur schwer zu halten): 40 bis 45 km/h
    • Stürmischer Wind (Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien): 65 bis 70 km/h
    • Sturm (Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern): 75 bis 85 km/h
    • Schwerer Sturm (Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern): 90 bis 100 km/h
    • Orkanartiger Sturm (Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden): 105 bis 115 km/h

    Okantief "Sabine": Massive Verkehrsbehinderungen

    "Am Montagmorgen wird es zum Teil zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen“, sagte ein DWD-Sprecher. „Man muss die Bevölkerung entsprechend warnen, aber von einem Horror- oder Monsterorkan kann nicht die Rede sein.“ „Sabine“ sei ein Winterorkan wie er etwa alle zwei Jahre vorkomme, aber kein „Rekordsturm“.

    Nach Angaben der Bahn wird der Shuttle-Service zur Insel Syltab Windstärke 12 (über 117 km/h) komplett eingestellt. Für einige Fahrzeuge ist schon ab Windstärke 10 (89 - 102 km/h) die Mitnahme im Sylt-Shuttle nicht mehr gestattet. Ab Windstärke 9 (75 - 88 km/h) müssen Fahrräder auf Dachgepäckträgern abgenommen werden, heißt es bei der Bahn.

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    Die Niedersächsischen Landesforsten haben wegen des bevorstehenden Orkans Spaziergänger und Wanderer vor dem Betreten der Wälder gewarnt. „Es besteht die Gefahr, dass Äste abbrechen oder ganze Bäume umgeworfen werden“, sagte ein Sprecher am Freitag. Dies gelte vor allem für Waldgebiete, in denen die Bäume durch die Trockenheit der beiden vergangenen Sommer ohnehin geschwächt sind.

    Die Landesforsten selbst werden spätestens am Sonnabend im Harz und im Solling, aber auch in anderen Regionen alle Maschinen und Fahrzeuge aus den Wäldern holen, sagte der Sprecher. So solle verhindert werden, dass diese durch umgestürzte Bäume beschädigt oder eingeschlossen werden.