Niedersachsen

Ministerpräsident Weil berät mit Kirchen über neuen Feiertag

Stephan Weil (SPD) hat sich mit Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche beraten. Kritik von jüdischen Gemeinden.

Hannover. Bei einem Treffen in der Staatskanzlei haben Vertreter von Landesregierung sowie katholischer und evangelischer Kirche über den geplanten neuen Feiertag beraten. An dem Gespräch am Donnerstag nahmen neben Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) drei Minister teil. Kritik kam vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden: „Ich bin erstaunt, dass der MP nur mit den christlichen Kirchen diskutiert“, sagte der Vorsitzende Michael Fürst der „Bild“-Zeitung. Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte am Freitag, dass auch Gespräche mit den Jüdischen Gemeinden, Gewerkschaften und Arbeitgebern geplant seien.

Dazu liefen Terminanfragen, es sei aber noch keine Einladung ausgesprochen worden. Man habe nur nicht zu viele Gesprächspartner mit unterschiedlichen Positionen zugleich an einen Tisch holen wollen, sagte Pörksen zu dem Treffen am Donnerstag, das von der Staatskanzlei vorab nicht bekannt gemacht worden war.

Bis Juli soll über zusätzlichen Feiertag entschieden werden

In Niedersachsen soll im ersten Halbjahr über den geplanten zusätzlichen Feiertag entschieden werden. Regierungschef Weil hatte früh einen christlichen Feiertag ins Spiel gebracht, die jüdischen Gemeinden sehen aber den Reformationstag wegen Martin Luthers Antisemitismus sehr kritisch. Fürst hatte Anfang Januar in einem Brief an die Landtagsabgeordneten erhebliche Vorbehalte deutlich gemacht. Er kritisierte damals auch, dass bisher nicht mit der jüdischen Gemeinschaft gesprochen worden sei.

Auch die Katholiken hatten zu Monatsanfang das bisherige Vorgehen kritisiert. „Die Diskussion wird im Augenblick geführt, ohne dass ein ernsthaftes Gespräch mit den Religionsgemeinschaften stattgefunden hat“, sagte der Leiter des Katholischen Büros Niedersachsen, Prälat Felix Bernard, der an dem Gespräch am Donnerstag teilnahm. Für die evangelische Kirche war Landesbischof Ralf Meister vertreten.

( dpa )