Hannover. Niedersachsens Einwohner werden einer Prognose zufolge immer weniger - und das auch noch besonders in ohnehin schon schwachen Regionen. Der Bevölkerungsschwund stellt das Land demnach in den nächsten zwei Jahrzehnten vor große Probleme. Es droht sich eine Zweiklassengesellschaft zu bilden, in der allen voran das Leine- und Weserbergland sowie der westliche Harz, Lüchow-Dannenberg und die Gegend um den Jadebusen am stärksten betroffen sind. Teilweise laufen die Gegenden Gefahr, bis 2035 jeden fünften Einwohner zu verlieren.
Diese Entwicklung geht aus der Bevölkerungsprognose der NBank hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Wochenende vorlag. Bei dem Szenario, das die landeseigene Förderbank in Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut erstellte, gilt die Faustregel: Ausgerechnet jene Regionen, die eigentlich schon heute nicht weiter verlieren dürften, sind weiterhin am stärksten betroffen. Je ländlicher es wird, desto größer ist das Risiko, abgehängt zu sein. Mit Ausnahme von Göttingen, Hildesheim, Salzgitter und Wilhelmshaven (zusammen minus 44 000 Einwohner) gewinnen alle Großstädte bis 2035 kräftig (zusammen 155 000 Menschen). Insgesamt verliert Niedersachsen laut der Prognose aber 370 000 Einwohner - knapp 5 Prozent Rückgang. Nur jede zehnte Kommune wächst noch kontinuierlich die nächsten zwei Jahrzehnte.
Die großen Gewinnerregionen sind - neben den genannten Großstädten - der südliche Speckgürtel der Metropole Hamburg rund um Harburg sowie die Landkreise Vechta, Cloppenburg, Oldenburg, Ammerland und Leer im Westen Niedersachsens. Bis 2018 hilft noch ein Zuzug aus dem Ausland, der dann aber laut der Vorausberechnung abebbt. In jeder zweiten Kommune sinkt die Einwohnerzahl ab sofort und anhaltend bis 2035. (dpa)
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