Die Handballfrauen vom HV Lüneburg leisten sich beim 20:22 gegen den Tabellenführer MTV Rohrsen zu lange Auszeiten und verlieren knapp.

Lüneburg. Tina Asmussen konnte es nicht glauben. Gedankenverloren ging die Trainerin ein paar Schritte allein durch die Sporthalle Oedeme und schüttelte immer wieder mit dem Kopf. So nah dran waren die Oberliga-Handballerinnen des HV Lüneburg an einem Punktgewinn gegen Tabellenführer MTV Rohrsen. Dass sie am Ende mit einem 20:22 (8:11) doch mit leeren Händen da standen, lag daran, dass sie sich zweimal für zehn Minuten eine Auszeit im Angriff gegönnt hatten, von der zwölften bis zur 23. Minute und später von der 51. Minute an keinen einzigen Treffer erzielten.

"Diese Niederlage ist ganz bitter. Da verliere ich lieber mit zehn Toren Unterschied", fasste Asmussen ihre Enttäuschung in Worte und lobte direkt ihre Spielerinnen: "Die haben eine großartige kämpferische Leistung gezeigt und hätten ein Unentschieden verdient gehabt." Die Abwehr der Lüneburgerinnen zeigte über die gesamte Spielzeit hinweg eine erstklassige Leistung. Anna Suckow, mit neun Treffern, davon vier Siebenmetern, beste Werferin, störte auf der vorgezogenen Position wirkungsvoll den Spielaufbau des Drittliga-Absteigers, Torhüterin Alexandra Benecke entschärfte reihenweise gute Gelegenheiten.

Doch nach dem 4:4 (12. Minute), wurden die HVL-Probleme in der Offensive deutlich. Ideenlos, ängstlich und ohne Bewegung spielten sie den Ball vor der Gästedeckung hin und her und leisten sich leichte Ballverluste und viele technische Fehler. Rohrsen nahm dankend an, zog auf 10:6 davon. Erst mit der Hereinnahme von Felicitas Petersen kam Druck ins Angriffsspiel. Als Linksaußen Tanja Fricke nach der Pause auf 10:11 verkürzte, war Lüneburg wieder im Spiel. Anna Suckow markierte aus dem Rückraum das 13:13 (37.), eine Minute später schoss Petersen den Tabellendritten in Führung. Plötzlich war die Halle da, die Spielerinnen glaubten an den Erfolg. Bei 20:18 war neun Minuten vor Schluss der Sieg zum Greifen nah. Drei Tore in acht Minuten reichten dem Gegner zur 21:20-Führung. 60 Sekunden vor Ende pariert Alexandra Benecke noch einen Siebenmeter, doch Femke Sander patzte im Gegenzug von Rechtsaußen.

Nach der Castor-bedingten Verlegung der Partie beim VfL Wittingen - vier Embsener Spielerinnen sind Polizistinnen - hat das Schlusslicht am Wochenende doppelten Einsatz. Am Freitag, 20 Uhr, geht es zum Tabellenzwölften Wittingen, Sonntag, 16 Uhr, kommt der SG Zweidorf/Bortfeld ins Schulzentrum Embsen. HV Lüneburg spielt Sonntag, 16 Uhr, in eigener Halle gegen die SG Zweidorf/Bortfeld.