Die Zweitliga-Männer der SVG Lüneburg empfangen heute im DVV-Pokal-Achtelfinale den Erstligisten Moerser SC in der Gellersenhalle.

Reppenstedt. Alles ist gerüstet fürs Volleyball-Spiel des Jahres heute um 20 Uhr in der Gellersenhalle in Reppenstedt, wenn im Achtelfinale des DVV-Pokals die SVG Lüneburg aus der 2. Bundesliga Erstligist Moerser SC empfängt. Dabei hofft SVG-Abteilungsleiter und Manager Andreas Bahlburg auf die Macht der heimischen Fans.

"Moers ist es nicht gewöhnt, den Luftzug der Klatschpappen im Gesicht zu spüren", weiß Bahlburg, der schon 500 Eintrittskarten verkauft beziehungsweise in Form von 100 Freikarten vergeben hat, womit der bisherige Besucherrekord von 530 so gut wie sicher überboten wird. "Bei 700 aber ist Schluss", verkündet der Lüneburger Volleyball-Macher. Restkarten gibt es heute noch von 9 bis höchstens 16 Uhr in der Vorverkaufsstelle beim Kreissportbund Lüneburg, Neuetorstraße 3, die Abendkasse öffnet um 19 Uhr.

Die eigene Zuschauerkulisse ist das einzige sichere Trumpf-Ass der Lüneburger, denn: "Bei unserem 3:2 im Pokal gegen Solingen haben unsere 300 Fans Lärm für 600 gemacht. Das hat letztlich den Ausschlag gegeben", ist sich Bahlburg sicher. Wenn heute 700 Besucher Radau für 1400 erzeugen, werden sich die Gäste aus Nordrhein-Westfalen zumindest wundern, denn bei deren Heimspielen kamen in dieser Saison nur zwischen 250 und 310 Besucher.

Bahlburgs Aussage "heute würden die Spieler sogar mit einem Gipsfuß auflaufen" kann Trainer Ronnie Karohs nur bestätigen. "Da kribbelt es ja selbst mir in den Fingern, denn gegen einen Erstligisten habe ich auch noch nicht gespielt", sagte der Coach, der in der Vorsaison selbst noch als Zuspieler für die SVG aktiv war. "Bei uns haben nur Stefan Köhler, Sebastian Neufeld und ich glaube auch Oliver Utermöhl Erstligaerfahrung", sagte Karohs, aus dessen Sicht es heute vor allem gilt, mutige Aufschläge zu produzieren, um den Gegner unter Druck zu setzen und darauf zu hoffen, dass so mancher Ball auf des Gegners Seite die nur sieben Meter hohe Hallendecke touchiert (in der 1. Bundesliga beträgt die Hallenhöhe neun Meter). Außerdem sei es sehr wichtig, in der Annahme stabil zu stehen. Top-Leistungen auf Seiten des Gegners erwartet Karohs von Mittelblocker Henning Wegter und von Diagonalangreifer Marvin Prolingheuer.

Ins Leere gegangen aber ist der Plan vom anderen Trainer, Bernd Schlesinger. "Ich will, dass sich Moers auf das Spiel gegen uns vorbereitet", hatte Schlesinger seine Provokation ("Moers muss sich warm anziehen") begründet. Der Plan war, dass sich der Europapokalsieger von 1990, deutsche Meister 1992 und Pokalsieger 1991 und 1993 sich Videos der Lüneburger ansieht und dann mit einem taktischen Schachzug überrascht wird. Doch beide Klubs können keine Videos des Gegners sehen, da sie jeweils nur im System ihrer jeweiligen Liga freigeschaltet sind.

Und obwohl die Lüneburger als Tabellendritter der 2. Bundesliga (10:4 Punkte) in ihrer Spielklasse besser dastehen als Moers in Liga eins (vierter Platz, 6:4 Zähler), gehen die Verantwortlichen von einer 0:3-Niederlage gegen den Vize-Pokalsieger der Jahre 2006, 2007 und 2009 aus, träumen aber gleichzeitig vom Gewinn eines Satzes. Und auch, wenn das Viertelfinale für Lüneburg unerreichbar erscheint: Die Auslosung erfolgt heute Abend nach der Partie EnBW TV Rottenburg (mit Bahlburgs Sohn René) gegen VC Gotha. Gespielt wird am 10. und 11. Dezember.