Die Volleyball-Männer erwarten nach 3:2 gegen die TSG Solingen Volleys am 9. November im DVV-Pokal-Achtelfinale den Moerser SC.

Reppenstedt. Ohrenbetäubender Jubel herrschte in der Gellersenhalle in Reppenstedt, nachdem die Volleyball-Männer der SVG Lüneburg tatsächlich den Pokal-Coup mit einem 3:2 (25:21, 25:21, 17:25, 20:25, 15:13) gegen die TSG Solingen Volleys geschafft hatten. "320 Zuschauer haben Lärm für 600 gemacht. Das hat den Ausschlag gegeben", jubelte Manager Andreas Bahlburg, dessen Team tags zuvor beim 0:3 im Zweitliga-Punktspiel in Lindow noch "Opfer" der gegnerischen Fans wurde. Doch der Sieg im Qualifikationsspiel gegen den Zweitliga-Konkurrenten bedeutet einen historischen Erfolg, denn erstmals gastiert ein Klub aus der 1. Volleyball-Bundesliga im Kreis Lüneburg. Am Mittwoch, 9. November, 20 Uhr, kommt der Moerser SC zum Achtelfinalspiel des DVV-Pokals in die Gellersenhalle in Reppenstedt.

"Damit können wir unseren Spielern ja schon einmal einen Vorgeschmack auf die erste Liga geben", deutete Bahlburg das SVG-Fernziel "1. Bundesliga" an. Die von Trainer Bernd Schlesinger in der Siegeseuphorie getätigte Aussage ("jetzt muss sich Moers warm anziehen"), relativierte Bahlburg nicht, sagte aber: "Bernd ist nach unserem Erfolg heiß wie Frittenfett auf diesen tollen Gegner". Schlesinger selbst sagte dazu: "Trommeln gehört zum Handwerk und ich bin ja schon einmal, 1992 mit dem VC Hamburg, deutscher Pokalsieger geworden. Reales Ziel für uns ist der Gewinn eines Satzes."

Und "Mister 100 Prozent" - Coach Schlesinger war zum zweiten Mal alleinverantwortlich fürs SVG-Team und zum zweiten Mal gab es einen Sieg - holte gleich einen maßgeblichen taktischen Kniff aus der Trickkiste. Obwohl Sebastian Neufeld überraschend früher vom Polizeidienst aus Hamburg gekommen war, setzte Schlesinger Jonathan Ficht auf der so wichtigen Zuspieler-Position ein. Bahlburg: "Joni spielt viele Bälle über Kopf. Damit hatte Solingen erhebliche Probleme." Bei den in Solingen vorliegenden Videos war - entsprechend der bisherigen Einsatzzeiten - fast nur Neufeld als Zuspieler zu sehen.

Im dritten Satz aber hatte sich Solingen auf Ficht eingestellt und Schlesinger wechselte Neufeld ein. Überhaupt wurde im dritten und vierten Durchgang viel gewechselt. "Im Pokal sollen auch die sonst nicht so stark berücksichtigten Aktiven mehr Einsatzzeiten bekommen", sagte Bahlburg. So spielte vor allem Jannis Koch statt des etatmäßigen Liberos Per-Ole Schneider, Michel Wilms absolvierte sein erstes Pflichtspiel und auch Youngster Malte Dreyer, 16, kam zum Zug.

"Ich habe Malte viermal eingewechselt. Dabei hat er fünf Flatter-Aufschläge fehlerfrei ins Feld gebracht", lobte Schlesinger, dessen Schützling sogar zum letztlich verwandelten Matchball aufschlug. Bevor der letzte Ball verwandelt wurde, hatten es die SVG-Cracks zuvor noch spannend gemacht, indem sie zwei Matchbälle vergaben. Schließlich aber ging der Sieg an die Lüneburger, obwohl diese mit Solingens Außen-Annahmespieler Stefan Windscheif ähnlich viel Probleme hatten wie früher, als dieser noch für Leverkusen spielte. Für ein Negativ-Erlebnis sorgen könnte die Lüneburger Anfälligkeit für Publikumsreaktionen am Sonnabend, 19 Uhr, im Punktspiel in Schöneiche. (abendblatt.de)