Die Handball-Frauen zeigen Itxako Navarra die Stirn in der Champions League, verlieren dann aber doch unglücklich mit 31:32.

Buxtehude. Die einmalige Atmosphäre in der Hamburger O2 World schien die Handball-Frauen des Buxtehuder SV regelrecht beflügelt zu haben. Im vierten Spiel der Champions League zeigte der Bundesligaklub dem hohen Favoriten Itxako Navarra aus Spanien die Stirn, musste sich am Ende aber mit einem einzigen Tor geschlagen geben. 2500 Zuschauer sorgten für Begeisterung und feuerten ihre Mannschaft frenetisch an. Doch die Hoffnung, das letzte Heimspiel in der Königsklasse mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, erfüllte sich nicht. 31:32 (14:14) hieß es nach 60 Minuten - ein glücklicher Sieg für die Spanierinnen.

Für Trainer Dirk Leun und seine Handballerinnen bleibt der Trost, im vierten Spiel der Champions League auf Augenhöhe mit einem europäischen Spitzenteam gewesen zu sein. Der spanische Meister und Vorjahresfinalist in der Champions League jedenfalls musste sich mächtig anstrengen, um seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Im Hinspiel hatte es noch eine deutliche Buxtehuder Niederlage in Spanien (21:32) gegeben. Im Rückspiel trat der BSV mit den Tugenden an, mit denen der BSV zu einem der besten Bundesligateams avancierte und sich die Teilnahme an der Champions League erkämpfte. Siegeswillen und Teamgeist, die Buxtehuder Handballerinnen lieferten den Spanierinnen über 60 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe. Bis zum Schluss blieb die Begegnung spannend, das BSV-Team schnupperte an einer Sensation, der erste Sieg blieb den Bundesliga-Damen aber versagt.

Die Mehrzahl an individuellen Fehlern ist die Ursache für die vierte Niederlage. Das macht noch den Unterschied zu den Profimannschaften in der Champions League aus. Erstes Beispiel: Unmittelbar vor der Halbzeitpause führte der Buxtehuder SV mit 14:12, musste in der Schlussminute aber durch Unachtsamkeiten und leichtfertig vergebene Bälle noch zwei Gegentreffer zum 14:14 hinnehmen. Zweites Beispiel: Eine Schwächephase in der zweiten Halbzeit führte zu einem 20:25-Rückstand. Zwar kämpften sich die Buxtehuderinnen wieder heran, zum ersten Sieg sollte es aber nicht mehr reichen. Immer wieder führten Fehler zu Gegentreffern, und die werden in der Champions League unmittelbar bestraft. Bei den Spanierinnen war die Portugiesin Alexandria Barbosa mit neun Toren am erfolgreichsten.

Auch wenn für die Handballfrauen des Buxtehuder SV das Abenteuer Champions League mit vier Niederlagen in Folge beendet ist, kann das Team von Trainer Dirk Leun mit hoch erhobenem Haupt die Königsklasse verlassen. Der Lehrling, wie Trainer Dirk Leun seine Mädels vor dem Wettbewerb genannt hat, hat viel gelernt. Das hat der BSV in allen drei Heimspielen gezeigt, die Fans jedenfalls sind von der Leistung ihrer Mannschaft nicht enttäuscht, eher ein wenig traurig über das Ausscheiden aus dem Europapokal. Zwei Auswärtspartien bei Dinamo Wolgograd in Russland und Oltchim Valcea in Rumänien stehen noch auf dem Terminkalender der Champions League.

Das sportliche Mammutprogramm in der Bundesliga dagegen geht schon am kommenden Mittwoch, 2. November, weiter. Mit Bayer Leverkusen kommt der aktuelle Tabellenfünfte in die Halle Nord (Anwurf 19.30 Uhr). Die BSV-Frauen haben also nur drei Tage Zeit, sich zu regenerieren, wollen ihren zweiten Tabellenplatz dann aber auf jeden Fall verteidigen.

Die Tore: Diane Lamein (9, davon sechs Siebenmeter), Stefanie Melbeck (6), Josephine Techert (4), Lone Fischer (4), Jana Stapelfeldt (3), Isabell Klein (2), Randy Bülau (2), Stapelfeldt 3 und Friederike Lütz (1)