Viel Prominenz und Spaßhandball beim Abschied von Susanne Petersen. Stefanie Melbeck ist Handballerin des Jahres

Buxtehude. Eine ganze Saison haben die Fans ihre Handball-Damen vom Buxtehuder SV begleitet, haben mit ihnen gejubelt, sich gefreut, aber auch mit ihnen Tränen geweint. Die beiden Vizemeisterschaften im Pokal und in der Meisterschaft sind unvergessen. Die Handball-Fans aus Buxtehude sind einzigartig - jetzt hat die Mannschaft ihrem treuen Anhang etwas zurückgegeben. Das Abschiedsspiel für Susanne Petersen, die nach zwölf Jahren Leistungssport ihre Karriere beendete, hat für alle Mühen und Strapazen während der besten Saison in der Vereinsgeschichte entschädigt.

Susanne Petersen bot vor 500 Zuschauern in der Halle Nord ein prominentes Allstar-Team auf, das gegen den Bundesligisten aus Buxtehude auflief. Deutschlands Rekordnationalspielerin Grit Jurack (300 Länderspiele) war ebenso aus Dänemark angereist wie Anja Althaus (178 Länderspiele). Für eine Überraschung sorgte Dominik Klein. Der Nationalspieler vom THW Kiel und Ehemann von Isabell Klein verstärkte das Allstar-Team und hatte mit Peter Stotz, Lebensgefährte von Randy Bülau, einen männlichen Mitstreiter.

Den Zuschauern wurde Unterhaltung pur geboten, Handball mit allen Tricks und Raffinessen, mit Toren am Fließband und einem hohem Spaßfaktor. Und immer wieder im Mittelpunkt Susanne Petersen, die Protagonistin dieses Abschiedsspiels. Alle Akteure versuchten immer wieder, die kleine Große in Szene zu setzen. "Suse" spielte je eine Halbzeit in beiden Mannschaften und wurde immer wieder am Kreis angespielt. Einmal lief sie sogar von Rechtsaußen hinter dem Tor entlang, um von der linken Seite zum Torwurf zu kommen. Bei einem Freiwurf legte sich Stefanie Melbeck auf den Hallenboden, Susanne Petersen kletterte auf ihren Rücken und warf den Ball ins Tor. Amüsant auch der sogenannte Flieger - bei einem Angriff der Allstars warfen sich alle Buxtehuder Spielerinnen auf den Boden, "Suses" konnte ganz allein auf das Tor zulaufen und einen ihrer insgesamt 13 Treffer erzielen.

Dass Trainer Leszek Krowicki vom VfL Oldenburg immer für einen Spaß zu haben ist, bewies er eindrucksvoll. Bei einem Siebenmeter streifte er sich das Trikot über und traf. Als Grit Jurack einen Ball verwarf, unterbrach er das Spielgeschehen, schnappte sich die Rekordnationalspielern und zog sie am Ohr zum Tatort. Dort zeigte er der Linkshänderin, wie sie zu werfen habe.

Mitgebracht aus Oldenburg hatte der frühere Buxtehuder Trainer die legendäre Wischerin Antje "Möhre" Mohrmann, die fünf Jahre in der Bundesliga die Schweißtropfen in der Robert-Schumann-Halle wegwischte und jetzt noch einmal zum Abschied von Susanne Petersen ihren Auftritt hatte. "Möhre" trat zu einem Siebenmeter an - und verwandelte, mit ein wenig Hilfe von BSV-Torhüterin Jasmina Jankovic.

Für das Abschiedsspiel gab es von allen Seiten Anerkennung und Lob. So etwas hat es in der Halle Nord noch nicht gegeben. Dr. Wolfram Körner, Mannschaftsarzt der Buxtehuder Frauen, sprach von einer besonderen Atmosphäre. "Das gibt es nur im Handball", sagte er, "der Zusammenhalt ist einmalig, da kommen Spielerinnen aus ganz Deutschland und aus Dänemark, um eine ihrer Mitspielerinnen in den Ruhestand zu verabschieden." Zum Schluss wurde die Kleinste auf Händen getragen - von Leszek Krowicki und ihrem Allstar-Team in die Höhe geworfen.

Der Applaus wollte nicht enden - Susanne Petersen genoss ihn noch einmal in vollen Zügen und verneigte sich vor den BSV-Fans. Verloren wird sie dem Handball nicht gehen. Künftig gibt "Suse" ihr Wissen als Trainerin an die B-Jugend weiter, auch wenn Ehemann Arne und vor allem Töchterchen Henrike erst einmal im Mittelpunkt stehen.

Beifall, Blumen und Geschenke gab es auch zum Abschied für Debbie Klijn (Karrierende), Jasmina Jankovic (FA Göppingen), Kaja Schmäschke und Janne Wode (beide SGH Rosengarten-Buchholz). Stefanie Melbeck erhielt die Auszeichnung Spielerin der Saison vor Jana Krause und Isabell Klein.