Lüneburger veranstalten eine Talent-Sichtung mit dem Hamburger Fußball-Bundesligisten. Der 2. Young Talents Day findet am 17. Mai statt.

Lüneburg. Ein Bundesliga-Dino sucht Nachwuchs in der Region Lüneburg. Im Rahmen der Kooperation mit dem Hamburger SV veranstaltet der MTV Treubund Lüneburg am 17. Mai eine Talent-Sichtung der Jahrgänge 2011 bis 2004 im Rahmen des 2. Young Talents Day im MTV-Sportpark Hasenburger Grund. "Auch Mädchen sind herzlich willkommen", betonte der ehemalige HSV-Profi Sebastian Reinhardt (36), seit Juni 2011 Leiter der Nachwuchsabteilung, im Stadion des HSV.

Dorthin hatte der Traditionsklub Vertreter des SV Eichede (Schleswig-Holstein, seit 2006 HSV-Kooperationspartner im Jugendbereich) und des MTV Treubund eingeladen, um das Engagement des HSV zu erläutern. "Die meisten jungen Spieler in der Region Lüneburg haben eine Affinität zum HSV, deshalb kommen die Talente zu uns", sagte MTV-Jugendkoordinator Ulf Baxmann, der den Nachwuchskickern als Sprungbrett über die Elbe dient. Allerdings sei es für den HSV nicht überall so leicht, an junge Spielern heranzutreten, gestand Reinhardt - oft reagierten besonders die Hamburger Vereine verärgert auf Abwerbungsversuche: "Deshalb müssen wir aufklären und klipp und klar sagen: Wenn die Jungs so gut sind, müssen sie zu uns kommen - die beste Ausbildung bekommen sie nun mal beim HSV." Der SV Werder Bremen, der die Talente im Elbe-Weser-Dreieck abfischt, und FC St. Pauli dürften wohl Einspruch erheben.

Besonders im nördlichen Niedersachsen hat der HSV wegen der Werder-Dominanz Probleme, Fuß zu fassen. Die Zeiten, als ein Talent wie Jürgen Kurbjuhn automatisch vom Buxtehuder SV zum HSV wechselte und dort zum Nationalspieler reifte, sind Vergangenheit. "Nach Stade und Buxtehude gibt es aktuell keine Kontakte", so Reinhardt, "aber wir sind in dieser Region offen für Vereine und werden das verschärft angehen." Gern gesehen wird beim HSV, wenn sich Vereine von sich aus beim Bundesligisten melden. Aber es müsse passen, so Reinhard: "Hospitationen bei uns sind immer möglich. Wir sind weiter auf der Suche nach Partnervereinen, wo es Leute gibt, die den Fußball weiter entwickeln wollen. Aber das ist sehr stark personenabhängig."

Beim MTV sind die HSV-Scouts fündig geworden. Nicht nur der Standort sei gut für den HSV, auch die Ausbildung des Nachwuchses im Lüneburger Traditionsverein sei erstklassig. Fast alle jüngeren Nachwuchsteams spielen in der höchsten Klasse, der Trainerstab ist sehr engagiert. Deshalb darf der Lüneburger Fußballnachwuchs am Himmelfahrtstag an der Soltauer Allee zum zweiten Mal von 10 bis 17 Uhr vorspielen. Ein durch Trainer und Nachwuchsspieler des HSV betreutes Kleinfeldturnier, Geschicklichkeitswettbewerbe und zahlreiche Aktionen erwarten die Teilnehmer - maximal 200 Kinder bis zwölf Jahren. Reinhardt: "Das beste Lernalter ist von acht bis zwölf. Den Sprung im Alter von 16 Jahren schaffen nur noch wenige Quereinsteiger." Die fußballerischen Versäumnisse seien dann meist nicht mehr auszugleichen. Bei den Jahrgängen von 2001 bis 2004 ist aber noch nicht zu spät. Der Teilnahmebetrag von 19,90 Euro beinhaltet Getränke, ein Mittagessen und ein HSV-Shirt (Näheres auf www.mtv-treubund-fussball.de ). Der MTV ist seit 2011 Kooperationspartner des HSV. Baxmann; "Im Vorjahr hatten wir Pech mit dem Wetter, aber Glück mit den Spielern". Die Besten durften das HSV-Nachwuchszentrum und ein HSV-Spiel besuchen. Die Wiederholung der Veranstaltung in Lüneburg spreche für den Erfolg im vergangenen Jahr, so Baxmann. Die talentiertesten Spieler erhalten auch dieses Mal die Möglichkeit, am Scouting-Turnier Ende Mai auf der Anlage des HSV in Norderstedt teilzunehmen. In Vordergrund stehe nicht die Sichtung, sondern der Spaß, heißt es von Seiten des HSV, der so den Druck von Kindern und ehrgeizigen Eltern nimmt. In den Vorjahren nahmen 3500 Kinder an Turnieren und Übungseinheiten im Zeichen der Raute teil. "Die Kinder gingen immer strahlend vom Platz", sagte Lars Konietzko von Partnerklub SV Eichede. Das können die Treubund-Verantwortlichen im Mai sicher auch berichten.