Die Faustball-Mädchen des TSV Bardowick werden überraschend Dritter der deutschen U18-Meisterschaften.

Bardowick. Der erste Meisterschaftstag begann für die Faustballmädchen des TSV Bardowick eher verhalten. Zwei Unentschieden gegen den TV Brettorf und VfL Kirchen standen zu Buche für die Mädchen von Trainer Stefan Pahl. Aber je länger das Turnier der besten zehn deutschen U18-Mädchenmannschaften in der Fredenbecker Geestlandhalle dauerte, desto besser kamen die jungen Damen aus Bardowick ins Spiel. Den zwei Unentschieden folgten zwei Siege, der Einzug in die Zwischenrunde der nationalen Titelkämpfe war perfekt. Und auch der MTV Hammah war chancenlos, völlig überraschend zog der TSV Bardowick ins Halbfinale ein. Dort war allerdings gegen den späteren Meister TV Brettorf Endstation. Auch wenn die Enttäuschung groß war, rafften sich die Mädchen aus der Domstadt noch einmal auf, kämpften unermüdlich und verdienten sich mit dem Sieg gegen den VfL Kirchen die Bronzemedaille.

"Dabei", so sagt Trainer Stefan Pahl, "sind wir mit ein wenig Glück zur DM gekommen." Der TSV Bardowick durfte als Nachrücker zu den Landesmeisterschaften, steigerte sich auch dort und erreichte die Nordmeisterschaften in Voerde. "Dort haben wir uns den Sprung nach Fredenbeck als Dritter redlich verdient", sagte Stefan Pahl.

Allerdings betont der Bardowicker Trainer auch, dass seine Mannschaft eher als Außenseiter in den Landkreis Stade gefahren ist. "Wir haben mit dem fünften oder sechsten Platz geliebäugelt", so Stefan Pahl. Dass Kim Reukauf, Michaela Grzywatz, Mareike Pahl, Lisa Neugebauer, Jannika Häbry und Katharina Kropp sich aber so gut präsentierten und mit der Bronzemedaille nach Hause kamen, bezeichnet der Coach als "grandiose Leistung".

Der TSV Bardowick scheint im Faustball an alte Zeiten anzuknüpfen, als die Damen des Vereins noch der Bundesliga angehörten. Stefan Pahl trainiert die Mädchenmannschaft schon seit gut drei Jahren. In der Bezirksklasse hat er das Team übernommen, in dieser Saison schafften die Mädchen als Damenmannschaft den Aufstieg in die neu geschaffene Regionalliga, die bisher unter dem Namen Niedersachsenliga firmierte und eine Klasse unter der 2. Bundesliga ist. In der Hallensaison belegte der TSV Bardowick in der Bezirksoberliga den zweiten Platz.

Weil es sportlich beim TSV Bardowick mit dem Faustballsport wieder bergauf geht, hat sich Stefan Pahl ein besonderes Ziel gesteckt. "Ich habe mir vorgenommen, zu meinem 50. Geburtstag das Team in der Bundesliga zu trainieren", sagt er. Ein wenig Zeit hat der engagierte Trainer noch, er feiert in diesem Jahr seinen 45. Geburtstag.

Zu den Leistungsträgern des TSV Bardowick zählen die beiden Angreiferinnen Michaela Grzywatz und Mareike Pahl. Die Tochter des Trainers hat in der U18-Mannschaft das letzte große Turnier gespielt, scheidet aus Altersgründen aus. Alle anderen Spielerinnen bleiben, werden durch neue Faustballerinnen aus der B-Jugend ergänzt.

Zeitgleich mit den Mädchen waren auch die Faustball-Jungen des TSV Bardowick bei deutschen Meisterschaften aktiv. Das Team von Trainer Malte Seemann musste allerdings die weite Reise zum zweitägigen Turnier nach Leichlingen in Nordrhein-Westfalen antreten. Nach drei Siegen gegen TV Voerde, TV Vaihingen/Enz und Berliner TS sowie einem Unentschieden gegen TV Käfertal beendeten die Bardowicker U18-Faustballer die Vorrunde als Gruppenerster. In der Endrunde traf der TSV Bardowick auf den späteren deutschen Meister TV Wünschmichelbach und verlor in zwei Sätzen. Jetzt ging es um Platz drei. Die Motivation war ein wenig weg nach der verpassten Finalteilnahme, der TSV Bardowick unterlag dem DM-Gastgeber TV Leichlingen nach drei Sätzen mit 1:2 und beendete das Turnier mit einem vierten Platz.