Verzögerte Siegerehrung sorgt für Unmut. Scharnebecker Organisator Dietmar Pumm und seine Helfer werten den Zieleinlauf auf Video aus.

Scharnebeck. Dietmar Pumm war fast ein bisschen ungehalten. Kein Verständnis konnte der Hauptorganisator des 26. internationalen Schiffshebewerk-Volkslaufs in Scharnebeck für die Kritik einiger Läufer aufbringen. Die hatten sich über die schleppende Auswertung und die ungenauen Zeiten des 10,5-Kilometer-Laufs mokiert.

Was war passiert? "Uns ist eine kleine Malesche passiert", räumte Dietmar Pumm unumwunden ein. Ausgerechnet in dem mit 266 Teilnehmern am stärksten besetzten Lauf quittierte eine der mit einem Drucker verbundenen Handuhren nach den ersten Zielpassagen ihren Dienst. "Gerade für solche Anlässe halten wir seit einigen Jahren den Zieleinlauf per Video fest", berichtet Dietmar Pumm, der nun gemeinsam mit seinem Helferteam die komplette Aufnahme auswerten musste, um den Läufern ihre Platzierungen und zumindest ungefähren Zeiten zuordnen zu können. Das nahm natürlich geraume Zeit in Anspruch, die Siegerehrung verzögerte sich, die Läufer wurden ungeduldig.

"In Scharnebeck sind Jahr für Jahr 60 ehrenamtliche Helfer aus dem Verein plus DRK und Feuerwehr im Einsatz. Zudem verzichten wir auf den Einsatz einer externen Zeitmessanlage, um die Kosten gering zu halten. Und dann legen einige Läufer ihre Ansprüche an kommerzielle Veranstaltungen auch bei uns an", ereiferte sich der engagierte Leichtathletik-Abteilungsleiter, "wenn wir mehr als die sehr moderaten fünf Euro Startgeld nehmen würden, hätten die Teilnehmer doch gar nicht die Möglichkeit, sich Woche für Woche in Wettkampfform zu messen."

+++ Die Alpen in der Halle gemeistert +++

Freude löste bei Dietmar Pumm die konstant hohe Beteiligung von 653 Läufern aus. In diesem Jahr erweisen sich vor allem die Kinderläufe über 700 und 2000 Meter mit 162 Nachwuchsflitzern als beliebter Anziehungspunkt. Dazu kommt seit zehn Jahren die Schulklassenwertung, in der sich diesmal elf Klassen von der Grundschule und dem Bernhard-Riemann-Gymnasium miteinander maßen. Der anspruchsvollen Strecke entlang des Elbeseitenkanals mit bissigen Anstiegen und tiefen Sandpassagen musste Frank Reimann aus Lüneburg Tribut zollen. Der auf der Halbmarathondistanz lange in Führung liegende Triathlet musste sich um neun Sekunden Lars Möller vom Lauftreff Duvenstedt (1:18,23) geschlagen geben.

Für Dietmar Pumm ist der elfte Schiffshebwerk-Volkslauf in verantwortlicher Position trotz aller Nebengeräusche nicht der letzte gewesen. "Man findet ja nur schwer einen Nachfolger. Vielleicht mache ich noch das Silberjubiläum voll", sagt er.

Halbmarathon: Kathrin Bensemann (Lüneburg); 10,5 Kilometer: Rainer Jahnke (Laufsport Jahnke), Jule Riestenpatt (Lüneburger SV); 4,6-km-Jogging: Hajo Späthe (Tri-Bandits), Sofia Hinz (SV Scharnebeck); 2000-m-Schüler: Luca Jagow (SC Lüchow), Celin Dühring (Grundschule Scharnebeck); 700-m-Schüler: Aron von Bargen (HV Lüneburg), Maren Wohlgemuth (MTV Amelinghausen)