"Wir stehen an einem Ende, wir sind ein Anfang", lautet ein Zitat des Dichters und Schriftstellers Christian Morgenstern, das die aktuelle Situation der Lüneburger Jusos in wenigen Worten auf den Punkt bringt.

Nach dem furiosen Rücktritt der Vorsitzenden Kamila Pienkos im April dieses Jahres schien von den Jusos nicht viel mehr übrig zu sein als ein Scherbenhaufen. Zu laut war die Kritik der jungen Frau, als dass man die Dagebliebenen noch hätte hören können. Auch diese sahen die Probleme: das Verhältnis zu ihrer Mutterpartei war angekratzt, man fühlte sich nicht für voll genommen.

Jetzt hat sich der Trubel gelegt und es kommt eine Gruppe junger Menschen zum Vorschein, die alles andere vorhaben als aufzugeben, die auch während der schweren Zeit weitergemacht und sich ihren Herausforderungen gestellt haben.

Und anstatt auf die Ausreißerin zu schimpfen und sie für die missliche Lage verantwortlich zu machen, nutzen sie die negativen Impulse, um umzudenken und sich neu zu strukturieren. Böse Zungen könnten behaupten, dass ihnen ja auch gar nichts anderes übrig bliebe als weiterzumachen, nicht zuletzt um die Wogen zu glätten. Aber zeugt es nicht von Stärke, einen Neuanfang zu wagen?

Der neue Vorstand wird viel zu tun haben und die Aufräumarbeiten werden sicher noch eine Weile andauern. Damit setzt er ein Zeichen: Dass es sich lohnt, nicht aufzugeben.