Was steht 2012 alles in Lüneburg an? In fünf Teilen geben wir einen Ausblick auf das neue Jahr. Heute geht es um Bauprojekte in der Stadt.

Lüneburg. Eines der großen Bauprojekte der Stadt Lüneburg in Sachen Bildung steht im kommenden Jahr vor seiner Vollendung: Das Bildungs- und Kulturzentrum Saline öffnet seine Pforten auf dem ehemaligen Avacon-Gelände an der Sülztorstraße.

Die Musikschule und die St. Ursula Schule werden hier in Zukunft beheimatet sein. Außerdem entsteht eine Sporthalle, die auch von den Schülern der benachbarten Wilhelm-Raabe-Schule genutzt werden wird.

"Die Wege sind dann so kurz, dass die Schulkinder nicht einmal das Gebäude verlassen müssten, um von der Grundschule in die Sporthalle und von dort in die Musikschule zu gelangen", sagt Daniel Steinmeier, Sprecher der Stadt Lüneburg. Das Nebeneinander von Grund- und Musikschule sowie des benachbarten Theaters mit seiner Jugendbühne T 3 soll auch Kooperationen der Schuleinrichtungen stärken.

Während auf diesem Gelände bereits Richtfest gefeiert wurde, ist von Lüneburgs derzeit wohl größter Baustelle vorerst nur die Baugrube zu sehen. Das neue Museum an der Willy-Brandt-Straße ist mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung und mit Geldern der EU auf den Weg gebracht worden. Knapp zehn Millionen Euro soll das Projekt einschließlich einer Sanierung des Altbaus an der Wandrahmstraße kosten. Rund sechs Millionen Euro kommen aus der Stadtkasse.

Um die Höhe der Baukosten gab es eine Debatte. In Zeiten knapper Kassen gebe es dringlichere Projekte als ein Museum, meinten Kritiker. Doch Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) rechtfertigte das Projekt zur Neuordnung der Museumslandschaft, bei dem Fürstentummuseum und Naturmuseum zusammengelegt werden.

"Wir mussten handeln, denn es fehlte ein gesamtdidaktisches Konzept der Lüneburger Museen", sagte Mädge im Januar 2011 im Bauausschuss der Stadt. "Der Altbau des Fürstentummuseums an der Wandrahmstraße war nicht behindertengerecht. Das Naturmuseum an der Salzstraße war zu klein, es gab Probleme mit dem Brandschutz. Um beide Gebäude zu sanieren, hätten wir allein fünfeinhalb Millionen Euro gebraucht. Jeder, der jetzt meint, man hätte hier kein Geld in die Hand zu nehmen brauchen, muss wissen, dass die beiden alten Häuser der Museen ohne Sanierung in diesem Jahr geschlossen worden wären."

Der Rohbau des neuen Museums soll zu den Hansetagen 2012 stehen. "Die Rohbauarbeiten sind vergeben und sollen, wenn das Wetter mitspielt, im Januar beginnen. Unser Ziel ist die Eröffnung des neuen Museums im Februar 2014", sagt Daniel Steinmeier.

Ob dabei der Kostenrahmen für das Vorhaben eingehalten wird, sei noch nicht sicher. "Zurzeit haben wir eine Kostensteigerung von 150 000 Euro wegen drastisch gestiegener Rohstoff- und Energiepreise. Aber die Situation wird aufmerksam beobachtet, die Mehrkosten sollen im Laufe der Bauzeit wieder hereingeholt werden."

Rund 545 000 Euro will die Stadt Lüneburg im kommenden Jahr in den Neubau und die Planung neuer Radwege investieren. Ein neuer Radweg an der Dahlenburger Straße soll geplant werden: Dort ist der Fahrradweg nicht nur an vielen Stellen schadhaft, sondern auch Sichtbehinderungen spielen im oberen Bereich ab der Kreuzung an der Theodor-Heuss-Straße eine Rolle. "Die Planung läuft an, wir erstellen ein Konzept, das mehrere Varianten aufzeigt. Es wird eine große Lösung der Probleme angestrebt", sagte der städtische Radplaner Michael Thöring im Herbst dieses Jahres dem Verkehrsausschuss.

Eine neue Wegführung soll auch auf der Strecke vom Sande zur sogenannten Scharff-Kreuzung entstehen. Angedacht ist eine Zusammenlegung der beiden Fahrspuren für Kraftfahrzeuge. Dadurch würde mehr Platz für die Radfahrer geschaffen. An der Schießgrabenstraße fehlt seit geraumer Zeit ein Radweg stadtauswärts - ein Ärgernis für viele Radler in Richtung Adendorf.

Der Notstand soll nun mit einem ersten Schritt angegangen werden: Die Stadt plant, eine Rampe zu erstellen, die den Radlern das Erreichen des Weges am Lösegraben möglich macht. Die dort früher existierende Treppe soll gegen die Rampe ausgetauscht werden.

Auch für die Neuetorstraße sollen die Planer vom Schanzenweg bis zur Dörnbergstraße neue Konzepte entwickeln. Für die Unterhaltung bestehender Wege sind 21 000 Euro - deutlich weniger als im Jahr zuvor - vorgesehen.

Lesen Sie morgen im dritten Teil: Politik in Lüneburg

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