Thomas Sulzyc: Was geht einem Auftragskiller durch den Kopf, wenn er mit der Familie beim Abendbrot sitzt und ihm die eigene Oma die Todesstrafe an den Hals wünscht? Autor Armin Sengbusch liefert Antworten und Leichen. Sein Protagonist, der für Geld Menschen so routiniert erschießt, wie andere Leute Socken verkaufen, isst Quarkspeise mit Pfirsichen und beginnt sich vor sich selbst zu ekeln.

Der Roman "Das Chamäleon" ist das Porträt zweier Profi-Killer. Der eine entdeckt Selbstzweifel und stellt Fragen. Der andere glaubt, die Antwort auf alles zu sein.

Ihre Wege kreuzen sich, denn das Jagdrevier ist klein. Der Landkreis Harburg, seine eigene Heimat, erscheint Armin Sengbusch als idealer Schauplatz seiner Killer-Groteske. Das Heidschnuckenland als Mördergrube? Armin Sengbusch, einer der bekanntesten Poetry-Slammer Deutschlands, beteuert: Er sei nur die Zündschnur zu den Bomben in den Köpfen anderer.

Armin Sengbusch: Das Chamäleon, Verlag Kleine Schritte, 12,80 Euro