Erst vor kurzem wurden die Regelungen für die Anerkennung ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse reformiert. Nun also die Blue Card. Innerhalb weniger Monate ist dies die zweite Maßnahme der Bundesregierung, um gegen den Fachkräftemangel in Deutschland anzugehen.

Das ist gut. Und es ist an der Zeit. Denn die alten Regelungen waren in vielerlei Hinsicht unpraktisch. Vor allem für kleine und junge Firmen wie Starts ups in der Internetbranche, deren Belegschaft schon heute überdurchschnittlich häufig international ist, hatte die bisherige Regelung Nachteile. Geeignetes Personal ließ sich oft nur im Ausland finden. Vor allem Berufseinsteiger mit aktuellen Fachkenntnissen sind eher bereit, ihre Karriere auch im Ausland zu starten. Die Hürden jedoch, diese jungen Experten hierzulande einzustellen, waren bisher enorm hoch.

Die Firmen mussten nachweisen, dass sie der ausländischen Fachkraft ein Jahresgehalt in Höhe von 66 000 Euro zahlen. Diese Vorgabe ist in vielen Branchen und vor allem für kleine, junge Betriebe nicht realistisch. Auch in Deutschland gehen Nachwuchskräfte eher selten mit mehr als 5000 Euro monatlich nach Hause. Dass die Vorgabe nun halbiert wurde, lässt darauf schließen, dass die Regelung bisher nicht in nennenswertem Umfang Anwendung fand.

Die Neuregelung kommt nun auch Unternehmern entgegen, indem sie die Vorgaben senkt. Es besteht also die Chance auf eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.