Es tut weh zu hören, wie ein hoch motivierter und talentierter Mann trotz eigener Initiative keinen Job findet. Hartz IV eignet sich nicht als Ruhekissen. Auch liegt es nicht generell an mangelnder Motivation, wenn Langzeitarbeitslose ohne Job bleiben und auf staatliche Hilfe angewiesen sind.

Den geschilderten Einzelfall bestätigt eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Sie zeigt, das es selten zu Vorstellungsgesprächen für Arbeitssuchende kommt und mehr als 80 Prozent der Bezieher von Arbeitslosengeld II einen schweren Stand auf dem Arbeitsmarkt haben: Weil sie gesundheitlich angeschlagen sind, eine geringe Qualifikation, einen Migrationshintergrund haben oder alleinerziehend sind. Der Studie zufolge sind die meisten Hartz IV-Empfänger bereit, eine gering bezahlte Arbeit anzunehmen.

Es stellt sich die Frage, warum es so schwierig ist, einem aktiv suchenden Arbeitslosen eine Weiterbildungsmaßnahme zu genehmigen. Allein die Tatsache, dass Sachbearbeiter anscheinend mehr Initiative von ihren Kunden erwarten als von sich selbst, gibt zu denken. Das IAB ist übrigens ein Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit.