Die Samtgemeinde Bardowick steckt in der Klemme. Saniert sie den Verbindungsweg zwischen Vögelsen und Radbruch nicht, rollt der Durchgangsverkehr weiter durch Wohngebiete in Mechtersen, Bardowick und Radbruch. Im Zeitalter der Navigationssysteme sucht sich der Verkehr nun mal den schnellsten Weg zur Autobahnauffahrt - und der führt zurzeit durch die Ortskerne der benachbarten Gemeinden, da der bei vielen Fahrern beliebte Schleichweg gesperrt ist.

Das kann keine Dauerlösung sein. Der Durchgangsverkehr muss so weit wie möglich aus Siedlungsgebieten ferngehalten werden. Die Schlaglochpiste zwischen Vögelsen und Radbruch muss dringend repariert und wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Doch die Samtgemeinde wird mit bis zu 800 000 Euro zur Kasse gebeten - für ein Stück Infrastruktur, das eigentlich nicht in ihrer Verantwortung liegt. Denn es handelt sich um einen Gemeindeverbindungsweg, der, wie der Name schon sagt, keine überregionale Bedeutung haben sollte.

In diesem Fall hat er sie aber doch. Der größte Teil des Verkehrs über die schmale Straße hat seinen Ursprung in Nachbarkommunen, in denen immer neue Wohngebiete errichtet werden, wie etwa in Reppenstedt und Lüneburg. Saniert die Samtgemeinde den Weg, zahlt sie viel Geld für eine Zubringerstraße.

Das ist Pech für die Samtgemeinde Bardowick. Dennoch sind die Nachbarn damit nicht aus dem Schneider. Es wäre nur fair, würden sie sich finanziell beteiligen an der Sanierung, die auch ihren Bürgern reichlich zugutekäme. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, dass es zu so viel Solidarität kommt. Aber fragen kostet nichts. Schon gar nicht bei der Suche nach Geldquellen für die Straßensanierung.