Ein Landkreis befindet sich im Umbruch und eine Schule bereitet sich darauf vor. Die Gesamtschule Schneverdingen scheut weder Zeit noch Kosten, um Hauptschüler in Arbeit zu bringen. Gemeinsam mit ebenso engagierten Partnern aus dem Landkreis scheint für sie Unmögliches möglich zu werden.

Dabei haben die Beteiligten einzig das Wohl der oftmals schwächsten Schüler im Visier. Ist schon die mit 2,7 Prozent sagenhaft niedrige Quote der Schulabbrecher im Hauptschulzweig der Gesamtschule als großartig zu bezeichnen, wird bald hoffentlich die Zahl derer, die mit einem Ausbildungsvertrag in der Tasche die Schule verlassen, beachtlich sein.

Was Schule und Schülern allerdings fehlt, ist die eindeutige Unterstützung der lokalen Wirtschaft. Bisher unterstützt kein Unternehmer aus Schneverdingen das Erfolg versprechende Projekt, das allerdings von namhaften Kooperationspartnern wie der DAA und der Arbeitsagentur getragen wird. Und das, obwohl der demografische Wandel auch den Heidekreis kalt erwischen wird. So soll die Zahl der Erwerbsfähigen im Alter von 15 bis 50 Jahren laut Prognose bis 2025 um 27 Prozent sinken.

Gerade vor diesem Hintergrund muss jeder Landkreis ein elementares Interesse daran zeigen, Schulabgänger möglichst gut zu qualifizieren. Und die Wirtschaft sollte sich mutig ein Herz nehmen, das Projekt finanziell zu unterstützen und motivierten Schülern einen Ausbildungsplatz im eigenen Betrieb anzubieten. Das würde sich überdies positiv auf die Kaufkraft der Kommune auswirken.