Die Kirche steht unter Druck. Finanziell und personell. Das gilt auch für den Kirchenkreis Bleckede, der längst angefangen hat, seine Situation zu überdenken. Bitter sind die Erkenntnisse, dass man sich aus östlichen Regionen des Kreises zurückziehen muss, um die vorhandenen Kräfte sinnvoll einzusetzen.

Grund zur Panik gibt es dennoch nicht. Stets ist Glaube unter veränderten Bedingungen gelebt worden, stets hat es Höhen und Tiefen gegeben und immer haben Christen erfahren können, dass die materiellen Rahmenbedingungen nicht Voraussetzung für ein gelingendes kirchliches Leben sind. Hat die Geschichte nicht gelehrt, je bescheidener die Verhältnisse sind, desto voller sind die Kirchen?

Warten darauf will allerdings niemand. Denn auch in schwierigen Zeiten heißt es, Veränderungen mutig anzugehen, sich von Überflüssigem zu trennen und auf das Wesentliche zu konzentrieren. Hier nun gilt für Gemeindemitglieder, ihre Ansprüche an den Pastor zu mäßigen und nicht so weiter zu wirtschaften wie bisher. Denn zu viele Geistliche werden durch den Druck zu vieler Aufgaben, die auf ihnen lasten, ausgezehrt und krank.

So ist der Pastor nicht allein Seelsorger für seine Gemeinde; auch umgekehrt sollte Fürsorge ihm gegenüber gelebt werden. Gängige Erwartungsmuster sind auf beiden Seiten überholt. Stattdessen steht eine Neubestimmung pastoraler Qualifikation und Aufgabenteilung mit Laien an.