Als "integrations- und arbeitsmarktpolitischen Meilenstein" bezeichnete der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister das Gesetz, das Fachkräften aus dem Ausland den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern soll. Ganz so euphorisch bewerten Bildungsexperten die Neuregelung allerdings nicht. Schon länger bemängeln sie, dass Deutschland im Kampf um die klügsten Köpfe längst ins Hintertreffen geraten ist.

Gerade junge Akademiker und Facharbeiter suchen ihr Glück häufig lieber in Ländern, in denen die Hierarchien flacher, das Gehalt höher und die Arbeitsbedingungen familienkompatibler sind.

Die Politik hat sich hierzulande zu spät und zu zaghaft mit dem Thema ausländische Fachkräfte auseinandergesetzt. Dabei ist jede Wirtschaftsnation auf den optimalen Einsatz von innovativen Ideen und Potenzialen angewiesen. Die Kenntnisse und Erfahrungen der Einwanderer wurden bisher nur unzureichend genutzt. Menschen, die in ihrem Herkunftsland zum Mediziner, Jurist oder Architekt ausgebildet worden, arbeiten hier in den meisten Fällen unter ihrer Qualifikationsniveau.

Ob eine bessere Integration ausländischer Fachkräfte gelingt, hängt in der Praxis vor allem von den Unternehmen ab. Wenn es keine bürokratischen Hürden für Arbeitnehmer aus dem Ausland gibt, werden sich die meisten Firmen für diejenigen Bewerber entscheiden, die das beste Paket aus Erfahrungen, Kompetenzen und Qualifikationen mitbringen.