Rot-Grün im Kreistag geht gut gerüstet in die neue Legislaturperiode. Gestärkt aus der Kommunalwahl, vor allem dank der kräftigen Zugewinne der Grünen, setzt das Bündnis seine Zusammenarbeit fort, die es nur wenige Monate vor der Wahl begonnen hatte. Alles deutet auf eine Konstanz in der Kreistagspolitik hin mit Verhältnissen, die klarer sind als zuvor. Schließlich vereinigt Rot-Grün jetzt 33 der 58 Mandate im Kreistag für sich. Das ist eine stabile Mehrheit.

Es könnten trotzdem Stolperfallen drohen, die die Harmonie empfindlich stören. Zum Beispiel, wenn der Kreis mit dem Land Niedersachsen den angestrebten Zukunftsvertrag zur Entschuldung schließt. Dann droht rot-grünen Projekten Gefahr. Es könnte ungemütlich werden. So heißt es im Gruppenvertrag: "Beispielsweise werden die Defizite beim Theater, die durch nicht hinreichende Landesmittel entstehen, soweit es finanziell möglich ist, ausgeglichen." Ob der Kreis dann tatsächlich in die Bresche springen kann, ist sehr fraglich.

Spannend ist auch, ob die Beteiligung mit zwei Millionen Euro am Bau des umstrittenen Audimax der Leuphana Universität aufrechterhalten werden kann. Bislang zweifelt - jedenfalls offiziell - keiner in der rot-grünen Gruppe an dem Projekt. Doch Gesprächsbedarf kann schneller aufkommen als es der Koalition lieb ist, wenn die Finanzierungszusage nämlich nicht mehr zu halten sein sollte. Dann kommt der ehrgeizige Uni-Bau zwangsläufig auf den Prüfstand und das könnte zu Streit in den eigenen Reihen führen.