Koalition im Kreistag will die Infrastruktur in den Bereichen Bildung, Verkehr und Energie ausbauen

Lüneburg. Die rot-grüne Mehrheitsgruppe im Lüneburger Kreistag hat offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Nachdem Andrea Schröder-Ehlers, SPD-Unterbezirksvorsitzende, Franz-Josef Kamp, SPD-Fraktionsvorsitzender, sowie Claudia Schmidt, Kreissprecherin der Grünen, und der grüne Fraktionschef Bernhard Stilke den Gruppenvertrag unterzeichnet hatten, gab es die erste gemeinsame Sitzung im Jägerhof Oedeme.

"Wir haben uns vier Mal getroffen, bevor die beiden Parteigremien das Gruppenpapier beschlossen haben", sagt Schröder-Ehlers. Die Übereinstimmung zwischen SPD und Grünen sieht Bernhard Stilke bei mehr als 90 Prozent. Vor allem nachdem der Knoten beim Thema Elbbrücke durchschlagen wurde und, wie berichtet, eine Bürgerbefragung die Entscheidung über die Elbquerung nach Amt Neuhaus bringen soll. "Wir sind zwei gleichwertige Partner. Mit 20 Sitzen für die SPD und 13 für uns begegnen wir uns auf Augenhöhe. Beide Partner finden sich mit ihren Vorstellungen zufriedenstellend wieder", so der grüne Fraktionsvorsitzende Stilke. Ziel von Rot-Grün ist es, den Landkreis in die Zukunft zu führen, die Infrastruktur in den Bereichen Bildung, Verkehr und Energie auszubauen. "Wir sind eine Wachstumsregion und stehen sehr gut da. Aber wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern müssen Weichen stellen", sagt Kamp.

Ein Beispiel ist die Bildung. "Die zweite Integrative Gesamtschule (IGS) wird kommen. Jetzt müssen wir feststellen, ob es darüber hinaus weiteren Bedarf gibt", sind sich Kamp und Stilke einig. Besonderes Augenmerk will die Gruppe auch auf die Energiewende legen. "Der energieautarke Landkreis steht ganz oben auf der Prioritätenliste", sagen die beiden grünen Kreissprecher Claudia Schmidt und Matthias Wiebe. Aber auch der demografische Wandel stellt die Gruppe vor Aufgaben. "Die älter werdende Gesellschaft wird es auch bei uns geben. Zwischen der boomenden Stadt Lüneburg und dem schwachen Ostkreis müssen wir mit Verkehrskonzepten dafür sorgen, dass auch die Menschen in der Fläche mobil bleiben", so Schröder-Ehlers. Dazu gehörten auch die Sanierung und der Ausbau der Radwege mit Anschluss an Bahnhaltepunkte wie in Adendorf und die Wiederbelebung der Bahnstrecke nach Bleckede, so die Gruppenpartner.

Franz-Josef Kamp betont, mit der Kreisbeteiligung an der Entwicklung des Bilmer Bergs in Lüneburg mit Hafen, Bahn und Gewerbegebiet werde auch das Industriegebiet "Lüneburg Süd" in Embsen/Melbeck durch die Bahnlinie mit eingebunden. "So können wir neue wohnortnahe Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe schaffen", erklärt Kamp.