Auf den ersten Blick haftet dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ein verstaubtes Image an. Alte Männer und uniformierte Soldaten mit Sammelbüchsen prägen das Bild. Oft wird der Volksbund nicht als Friedensbewegung wahrgenommen, sondern als ein Klub der Veteranen. Vielleicht trägt dazu auch der enge Kontakt zur Bundeswehr und zu Streitkräften in anderen Ländern bei, der in der Tradition begründet liegt und daher rührt, dass die Gründungsväter größtenteils Soldaten des Ersten Weltkrieges waren.

Doch ein zweiter Blick auf die Kriegsgräberfürsorge lohnt. Denn dann lässt sich das wahre Erscheinungsbild des gemeinnützigen Vereins entdecken. Er ist, obwohl schon 1919 gegründet, jung, modern und der Zukunft verpflichtet. Die Kriegsgräberfürsorge leistet wichtige Friedensarbeit, trägt maßgeblich zur Völkerverständigung bei und mahnt vor Gewaltherrschaft.

Dass Deutschland nach zwei Weltkriegen und Naziterror heute friedlicher als jemals zuvor mit seinen Nachbarn zusammenlebt, ist auch ein Verdienst der Kriegsgräberfürsorge. Sie gibt Kriegs- und Terroropfern die Würde wieder, klärt Familienschicksale auf und hält die Erinnerung daran wach, wie grausam Krieg ist.

"Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden", lautet das Motto des Volksbundes, das junge Leute bei den Programmen kennenlernen. Verständigung und Aussöhnung mit den Gegnern von einst, friedenspädagogische Jugend- und Bildungsarbeit an Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen, Workcamps im In- und Ausland mit Teilnehmern aus vielen Ländern im Sinne der internationalen Jugendbegegnung sind fernab eines verstaubten Images. Die Arbeit des Volksbundes ist unverzichtbar, damit der Frieden in Europa und der Welt lange bestehen bleibt.