Alltagsbegleitern geht es um die emotionale Beziehung, nicht um die Dienstleistung. Ein Alltagsbegleiter soll und kann einen Pflegedienst nicht ersetzen.

Er hilft auf einer anderen Ebene: Die Senioren können plaudern, spazieren gehen oder sich etwas vorlesen lassen. Der Alltagsbegleiter bietet also eine Ergänzung des Pflegedienstes. Er soll alten Menschen die Teilnahme am sozialen Leben ermöglichen.

Diese Form des ehrenamtlichen Engagements wird immer wichtiger, denn die Gesellschaft wird immer älter. Dafür müssen jedoch mehr Menschen bereit sein, Zeit mit einem Senior zu verbringen. Besonders Männer engagieren sich in diesem Bereich viel zu selten. Doch auch sie werden gebraucht, denn nicht nur alleinstehende Frauen, sondern auch Männer wünschen sich Begleitung. Wer gezielt einen Mann anfordert, muss bei bisher nur einem ausgebildeten Mann pro Kurs, oft vertröstet werden.

Dabei ist der Nutzen nicht einseitig: Das Gespräch und die Zeit mit einem lebenserfahrenen Menschen bringt auch dem Ehrenamtlichen etwas. Er lernt eine andere Sicht auf die Dinge kennen. Außerdem reduziert der Alltagsbegleiter auch sein eigenes Tempo. Für kurze Zeit geht es nicht mehr darum, alles so schnell wie möglich zu schaffen. Der Weg ist wieder das Ziel. Mit nur einer Stunde pro Woche einen alten Menschen glücklich machen - diese Zeit kann und sollte sich jeder nehmen. Denn die Jungen haben die Pflicht, den Alten etwas zurückzugeben.