Bei dem Trubel in der Lüneburger Innenstadt am Wochenende hätte sich einem die kritische Frage stellen können, warum Organisatoren nicht auf den gemeinsamen Terminkalender der Stadt schauen. Warum sie gleich mehrere große Veranstaltungen für nur ein Wochenende geplant hatten, als würde es keine anderen im Spätsommer geben.

"Alte Handwerkerstraße" in der Altstadt, Tag des Handwerks im Technologiezentrum, Stintfest, Flashmob für bessere Radwege und Umweltmesse im Clamartpark lockten Besucher in Scharen. Zudem säumten eine Woche vor der Kommunalwahl Stände der Parteien die Bäckerstraße. Obendrein und mittendrin das politische Schwergewicht der Opposition, der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel.

Letztlich wurde aber deutlich, dass eine Kleinstadt wie Lüneburg solch eine Fülle verschiedener Veranstaltungen durchaus verkraften kann. Denn es sind auch die kurzen Wege, die den Besuch an solch einem Wochenende zum Erlebnis machen können. Einkaufsbummel und Zeitreise durch die Welt des Handwerks, das ließ sich wunderbar verbinden. Ebenso wie Stippvisiten bei der Umweltmesse oder bei den Kommunalpolitikern - alles nur wenige Schritte voneinander entfernt.

Ein Besuch in Lüneburg am Wochenende hat sich auf jeden Fall gelohnt. Denn auf wenige Quadratkilometer verteilt hatten die Organisatoren tolle Veranstaltungen auf die Beine gestellt, die auch Werbung für die lebendige alte Salzstadt bedeuteten.

Und es zeigte sich, dass dies auch fast ohne die sonst bei anderen Events obligatorischen und immer gleichen Bier- und Fressbuden geht. So macht Lüneburg wirklich Spaß!