Um einen kurzen Rückblick auf die vergangene Ratsperiode und eine Vorschau hat die Rundschau alle 42 Ratsmitglieder gebeten.

Lüneburg. Die Fragen stellte Carolin George.

Lüneburger Rundschau: Was war Ihr größter Erfolg während der vergangenen fünf Jahre im Rat?

Frank Soldan: Die Eigenständigkeit der Sparkasse Lüneburg erhalten zu haben. Alle unsere Argumente gegen die geplante Fusion werden jetzt von der Sparkasse als positive Eigenschaften und Vorteile gegenüber anderen Instituten angeführt.

Lüneburger Rundschau: Was buchen Sie als Misserfolg ab?

Frank Soldan: Meine Erwartungshaltung war von Anfang an nicht sehr hoch. Da mir die Mehrheitsverhältnisse im Rat bekannt sind und auch wie mit Anregungen und Anträgen von Fraktionen und Personen, die nicht der Mehrheitsgruppe angehören, umgegangen wird, war nicht mit vielen Erfolgen zu rechnen.

Lüneburger Rundschau: Wessen Arbeit hat Ihnen im Rat am meisten imponiert?

Frank Soldan: Imponiert haben mir keine Ratsmitglieder. Überrascht war ich von der teilweise sehr sachlichen Argumentation von Herrn Blanck (Grüne). Wirklich imponiert hat mir Herr Rempel (Bereich Finanzen) mit seinem Sach- und Fachwissen.

Lüneburger Rundschau: Worüber haben Sie sich geärgert?

Frank Soldan: Über den deutlich schlechteren Umgangston untereinander. Und im Besonderen darüber, dass - entgegen guter Tradition - es nicht mehr üblich ist, grundsätzlich für die Aussprache im Anschluss an eine Anfrage in der Ratssitzung zu stimmen, wenn dies von der Anfrage stellenden Fraktion beantragt wird.

Lüneburger Rundschau: Wie viel Prozent von dem, was Sie sich vorgenommen hatten, ist eingetreten?

Frank Soldan: Einiges. Besonders dann, wenn ich es auf dem "kleinen Dienstweg" vorgebracht habe. Das war zwar nicht medienwirksam, aber - als nicht Mehrheitsgruppenangehöriger - sicherlich sehr viel effektiver.

Lüneburger Rundschau: Warum treten Sie bei der kommenden Kommunalwahl wieder an?

Frank Soldan: Ich trete wieder an, weil ich mich auch weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt einsetzen will. Ich muss dafür nicht möglichst viele Anträge stellen und Pressemeldungen produzieren. Ruhiges, solides und vertrauensvolles Zusammenarbeiten mit Verwaltung und politischen Vertretern bringt oftmals in unserer Stadt mehr Erfolg.