“Für mich war der größte Erfolg, dass das Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche erheblich verbessert und erweitert werden konnte.“

Lüneburg. Um einen Rückblick auf die vergangene Ratsperiode und eine Vorschau hat die Rundschau alle 42 Ratsmitglieder gebeten.

Lüneburger Rundschau: Was war für Sie Ihr größter Erfolg während der vergangenen fünf Jahre im Rat?

Heiko Dörbaum: Für mich war der größte Erfolg, dass das Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche erheblich verbessert und erweitert werden konnte. So stieg die Versorgungsquote im Kindergartenbereich auf fast 100 Prozent und durch die Einrichtung neuer Krippenplätze liegt Lüneburg mit circa 30 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt. Darüber hinaus nahm eine Integrierte Gesamtschule in Lüneburg den Betrieb auf und weitere Schulen wurden modernisiert und dem Ganztagsangebot angepasst. Diese Investitionen sichern die Bildungskette von der Krippe bis zur Universität.

Lüneburger Rundschau: Was buchen Sie als Misserfolg ab?

Heiko Dörbaum: Leider haben wir unser Ziel, kurzfristig ausgeglichene Haushalte zu erreichen, durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise nicht erreicht. 2007 lag unser Defizit nur noch bei knapp eine Million Euro und 2008 gab es sogar ein Plus von rund 6,5 Millionen Euro. Die sich bereits Ende des Jahres 2008 abzeichnende Krise führte zu erheblichen Steuereinbrüchen, die auch durch umfangreiche Konsolidierungsmaßnahmen nicht aufzufangen waren.

Lüneburger Rundschau: Wessen Arbeit hat Ihnen im Rat am meisten imponiert?

Heiko Dörbaum: Besonders imponiert hat mir die Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung vom Ratsbüro über die Bauverwaltung bis zur Kämmerei. Beispielhaft nenne ich die Umstellung auf den ersten doppischen Haushalt im Jahre 2008 und die Aufstellung der vielen Bebauungspläne. Diese Arbeiten wurden mit viel Akribie und Arbeitsaufwand gemeistert. Die neue Haushaltssystematik ermöglicht Rückschlüsse auf die städtische Vermögenslage und den Umgang mit diesen Werten. Die Umsetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist eng mit der hohen Qualität der Bauleitplanung verbunden.

Lüneburger Rundschau: Worüber haben Sie sich geärgert?

Heiko Dörbaum: Ich habe mich darüber geärgert, dass viele Diskussionen im Rat nicht sachbezogen geführt wurden.

Lüneburger Rundschau: Wie viel Prozent von dem, was Sie sich vorgenommen hatten, ist eingetreten?

Heiko Dörbaum: Nach meiner Einschätzung wurden circa 80 Prozent der Vorhaben, die die SPD-Fraktion sich als politische Zielsetzung vorgenommen hatte, umgesetzt. Darüber bin ich sehr erfreut, zumal die Umsetzung mit meinen persönlichen Zielen übereinstimmt. Zu nennen sind die Maßnahmen im Bildungsbereich wie Bau des Bildungszentrums Saline, Modernisierung von Schulen, Neu- und Umbau von Krippen und Kitas, Umgestaltung des ZOB und des Bahnhofs, Neuordnung der Museumslandschaft, Sanierungsbeginn im Wasserviertel und Umgestaltungsmaßnahmen in Kaltenmoor.

Lüneburger Rundschau: Warum treten Sie bei der Kommunalwahl wieder an?

Heiko Dörbaum: Ich trete wieder an, weil mir die politische Arbeit in einem starken Team wie die SPD-Fraktion Spaß macht. Ich möchte mich weiter dafür einsetzen, dass Lüneburg eine wachsende Stadt mit Zukunft bleibt, die sich nachhaltig weiter entwickelt.