Die nächste Gaspreisrunde ist da, bundesweit erhöhen 90 Anbieter die Abgaben im Schnitt um elf Prozent.

Als Begründung führen sie mal wieder gestiegene Beschaffungskosten an, weil sich der Ölpreis in den vergangenen Monaten stetig verteuerte. Solange der Gas- an den Ölpreis gekoppelt ist, wird sich an dem bekannten Schema nichts ändern. Steigt der Ölpreis, folgt mit einem zeitlichen Verzug von etwa sechs Monaten der Gaspreis - und die meisten Verbraucher schauen tatenlos zu.

Denn als Kunde ist es schwer, die Preisgestaltung der Gasanbieter zu durchschauen. Nur die Offenlegung der Kalkulationen der Versorger würde für mehr Durchblick in dem Preisdschungel sorgen. Erst dann wäre zu erkennen, ob die Argumente für Erhöhungen gerechtfertigt sind oder einzig der Gewinnmaximierung dienen. Verbraucherschützer führen den Kampf für die Offenlegung bereits vor den Gerichten und verzeichnen erste Erfolge.

Doch die juristischen Gefechte sind nur das eine. Wenn Verbraucher sparen wollen, empfiehlt sich spätestens vor Ablauf der Kündigungsfrist des Vertrages ein Blick auf die aktuelle Entwicklung. Viele Versorger erhöhen die Gaspreise vor und nach der Heizperiode wie auch jetzt zum August und September. Verbraucher können mit einem Anbieterwechsel reagieren.

Allerdings machen Gaskunden viel zu selten davon Gebrauch und geben damit ein wichtiges Instrument aus der Hand, mit dem sie selber Einfluss auf den Gaspreis nehmen könnten.