Knapp 1500 Zuschauer feiern Open-Air-Konzert auf dem Sportplatz

Barum. Von der mächtigen Bühne des roten Coca-Cola-Trucks rief Lutz Lehmann den knapp 1500 Besuchern auf dem Sportplatz zu: "Macht mal ordentlich Party!" Sein ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr bescherte Barum einen tollen Gewinn, ein Gratiskonzert mit Frida Gold, eine der zurzeit angesagtesten deutschen Popbands. Den Preis hatte er für sein Engagement für die Jugendfeuerwehr bekommen.

Und so rockten Frida Gold den Sportplatz. Gegen 20 Uhr legten die Musiker Andreas Weizel am E-Bass, Julian Cassel an der Gitarre und Thomas Holtgreve am Schlagzeug los. Sängerin Alina Süggeler geizte auf der Bühne nicht mit erotischen Reizen, wirbelte knapp bekleidet in Hotpants und schier unendlich hohen Plateauschuhen über die Bühne. Die Frontfrau, die auch eifrig an einer erfolgreichen Modelkarriere strickt, zog das Publikum in den Bann.

Als die Band aus dem Ruhrgebiet ihre beiden bekanntesten Lieder "Zeig mir wie du tanzt" und "Wovon sollen wir träumen", dem offiziellen ZDF-Song zur Frauen-Fußball-WM 2011 spielte, klatschten und sangen die Fans mit. Auch der nach der Hälfte des Konzertes einsetzende starke Regen verdarb die gute Stimmung nicht.

Die beiden populärsten Lieder der Band waren es auch, die neugierig auf den Live-Auftritt in dem 2000-Einwohner-Dorf gemacht hatten. Denn viele Besucher kannten kaum mehr als diese Songs, wie auch Oliver (35) und Sabine (30) Kaul aus Hamburg-Kirchwerder. "Frida Gold hatten wir das erste Mal im Fernsehen bei der Party zum diesjährigen Eurovision Song Contest auf der Reeperbahn gesehen. Auftritt und Musik gefielen uns so sehr, dass wir die Chance nutzen, die Band einmal selber live zu sehen", so das Ehepaar aus den Vierlanden.

Auch Natalie Vick (19) aus Bardowick und Marlene Stallbaum (19) aus Barum waren gespannt, was die Musiker außer den beiden Hits zu bieten hatten - und waren begeistert. "Auch die anderen Lieder haben uns gut gefallen", sagten sie. Nadine Ahlers (18) aus Scharnebeck war mit Freundin Britta Gellersen-Winselmann (29) da, und bereute es nach dem anderthalbstündigen Auftritt nicht. "Es hat sich gelohnt. Wir würden jederzeit wieder ein Konzert von denen besuchen", lautete das Fazit der beiden jungen Frauen.

Der Auftritt der Band wirkte wie ein Magnet. Von fast überall aus dem Landkreis kamen Besucher nach Barum. Die jüngsten verfolgten aus der Kinderkarre das Konzert. Die ältere Generation setzte sich gemütlich unter die an den Sportplatz grenzenden Bäume und lauschte der Musik bierschlürfend und Bratwurst kauend. Jugendliche und Junggebliebene tanzten vor der Bühne. "Eine größere Veranstaltung hat unser Ort noch nie erlebt", sagte Bürgermeister Werner Meyn. Er war hingerissen von der entspannten Atmosphäre, trotz der Menschenmasse. "Ein Lob an die Feuerwehr, deren Organisation das möglich gemacht hat", so das Gemeindeoberhaupt.

Einer der fleißigen Helfer, die zum Gelingen der Open-Air-Party beigetragen hatten, war Sven Lehmann, Bruder von Frida-Gold-Gewinner Lutz und Sprecher der Ortswehr. "Es ist ein gutes Gefühl, alles im Griff zu haben. Die Zusammenarbeit läuft reibungslos", sagte er. Dazu beigetragen hatten auch seine Kameraden aus den anderen Wehren in der Samtgemeinde Bardowick. "Sie haben ohne Zögern Hilfe zugesagt. Und so sind 30 Leute im Einsatz. Sie weisen die Besucherfahrzeuge auf die Parkplätze ein", so Lehmann. Aber auch der Eigentümer einer Wiesen, die als Parkplatz benötigt wurde, ließ sich nicht lange bitten als seine Hilfe benötigt wurde. "Er hat seine Fläche nicht nur zur Verfügung gestellt, sondern sie auch gleich noch mähen lassen."

Der siebenstündige Aufbau der Bühne im Truck sei nicht stressig gewesen. "Das Team von Coca Cola ist sehr professionell. Deshalb war die Arbeit für uns Feuerwehrleute kurz und schmerzlos, mehr Euphorie als Stress."

Bevor Frida Gold den Sportplatz in Barum rockten, machten die Band und ihr Tross noch einen Abstecher ins Nachbardorf Brietlingen zum Essen. Bei Wirt Bernhard Most gab es in der "Grünen Stute" leckeres Fleisch für die Jungs und leckeren Salat für die Mädchen, wie aus dem Management der Künstler zu vernehmen war. Gut gestärkt folgten sie dann zusammen mit dem Publikum dem Motto, das der Gewinner des Abends, Lutz Lehmann, ausgegeben hatte. Sie machten Party.