Rund 500 Ausbildungsplätze, so schätzt die IHK, werden in diesem Ausbildungsjahr in der Region voraussichtlich nicht besetzt werden können. Das klingt noch nicht Besorgnis erregend, doch es ist ein Signal: Die Alterspyramide kippt, es fehlt zunehmend an Nachwuchs. Auch wenn dies vorerst auf dem Arbeitsmarkt nur für weniger attraktive Berufssparten gilt, so ist es dennoch eine Entwicklung, die uns früher oder später alle betreffen wird.

Es mangelt an Arbeitskräften, und damit werden Service und Dienstleistungen aller Art teuer. Die Vorbereitungen, die von Politik und Verwaltung bisher getroffen wurden, um eine alternde Gesellschaft mobil und leistungsfähig zu erhalten, sind völlig unzureichend. Höchstens punktuell wird hier und da an diesem gravierenden Problem herumgedoktert.

Bis zum Jahr 2020 ist Lüneburg - jedenfalls auf dem Papier - Zuzugsregion. Spätestens dann werden sich die Folgen des demografischen Wandels auch bei uns bemerkbar machen: Insbesondere Dienstleistungen werden erheblich teurer, weil die Fachkräfte dafür fehlen.

In der Altenpflege, dort wo es besonders gebraucht wird, ist das Personal schon jetzt Mangelware. Unsere Sozial- und Rentenversicherungssysteme, ohnehin schon schwer angeschlagen, können auch nur funktionieren, wenn ausreichend junge Menschen für die Alten mit verdienen.

Wohnen im Alter, Gesunderhaltung und Rehabilitation - all das wird kaum auf dem derzeitigen Stand bleiben können, wenn wir unseren Wohlstand sichern wollen. Am besten, wir freunden uns mit dieser Tatsache eher früher als später an: Rente mit 65 Jahren, das ist nicht mehr - und das kommt auch nie wieder.