Darüber, was Kultur kosten darf, wurde schon viel nachgedacht: Auch in Lüneburg stellt sich die Frage regelmäßig.

Denn im Etat der größten hiesigen Bühne, des Theaters Lüneburg, klafft unübersehbar ein Loch - darüber, wer es schließen muss, damit der Vorhang sich weiter hebt, wird in Hannover derzeit hart verhandelt. Doch dieses Problem sollte uns nicht vergessen lassen, dass es auch eine freie Theaterszene in der Stadt gibt, die mehr als unseren ideellen Zuspruch braucht, um zu überleben.

Die Leistung der freien Darsteller ist enorm. Bei jedem Auftritt zeigen sie Höchstleistungen, um sich die Gunst ihres Publikums zu verdienen. Ohne Förderverein, ohne feste Spielstätte, mit kleiner Mitarbeiterzahl und ohne dauerhaft feste Einnahmen stehen sie im Rampenlicht - und zwar für wenig Geld. Viele von ihnen müssen mehrere Jobs machen, um ihre große Leidenschaft für das Theater überhaupt leben zu können.

Das mindeste, was eine Stadt wie diese, die sich auf ihre Infrastruktur viel zugute hält, dazu geben kann, ist ein Ort, an dem das freie Theater sich zuhause fühlen darf. Eine feste Spielstätte, ein Probenraum, ein eigener Fundus - kurzum, ein Dach über dem Kopf, das stünde der Stadt gut zu Gesicht. Dass die Stadtkasse leer ist, wissen wir. Doch mithilfe der EU und des Landes geht ja vielleicht doch noch was. Dafür sollten uns unsere Steuergelder nicht zu schade sein.