Drei Monate hat es gedauert und drei Anläufe gebraucht um einen neuen Vorstand für den Stadtjugendring zu wählen.

Aus 42 Mitgliedsverbänden und -vereinen, die wie der VfL Lüneburg teilweise mehr als 3000 Mitglieder haben, sechs Menschen für den Vorstand zu finden, klingt eigentlich nicht schwer. Wäre da nicht bei vielen ein gewisser Hang, sich ehrenamtlicher Arbeit zu entziehen. Schon zu den Mitgliedsversammlungen kam stets nur etwa ein Viertel der beteiligten Vereine und Verbände.

Von den "bayrischen Verhältnissen", die der neue Vorsitzende Björn Adam beschreibt, ist man in Lüneburg noch weit entfernt. Das liegt wohl auch daran, dass der Stadtjugendring nicht einmal genügend Mittel hat, um sich eine Geschäftsführung zu leisten. 5000 Euro kostet die im Jahr, die Stadt gab im Frühjahr nur den Mindestbetrag von 4200 Euro für die Jugendarbeit. Ohne ein Büro mit regelmäßigen Öffnungszeiten kann der Stadtjugendring aber gar kein etablierter Ansprechpartner sein. Und auch ein motivierter Vorstand kann dieses Ressourcenproblem nicht lösen.

Dass der Stadtjugendring weiter besteht, bleibt da leider das einzig Positive, was es zu vermelden gibt. Ansonsten müssten beispielsweise Familien auf die einzige kommerz- und alkoholfrei Zone auf dem Stadtfest verzichten: "Bona Vita" im Hof der Musikschule. Trotzdem kann es nur vorwärts gehen, wenn der neue Vorstand der Stadt klar macht, dass sie mit einer Investition in die Jugendarbeit in die Zukunft investiert.