Die Mitglieder des Sozialausschusses der Stadt haben auf ihrer jüngsten Sitzung der Einführung einer Sozialcard mit dem Titel “Hansecard“ zugestimmt.

Lüneburg. Als Impulsgeber für die Neuerung sehen sich die Linken im Stadtrat. "Schon im März 2007 und noch einmal im Februar 2010 haben wir einen Antrag zur Einführung einer Sozialcard eingebracht, nachdem bekannt geworden war, dass immer mehr Städte in Niedersachsen eine Sozialcard für Menschen mit wenig Geld anbieten", erklärte Malte Riechey, Fraktionsführer der Linken im Stadtrat.

In Lüneburg existiert bisher lediglich ein Seniorenpass sowie verschiedene Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche. "Dabei ist die Bedürftigkeit nicht vom Alter, sondern von den realen finanziellen Verhältnissen abhängig", sagt Riechey, der das derzeit bestehende "Ermäßigungswirrwarr" in den verschiedenen Sport- und Kultureinrichtungen im Stadtgebiet kritisiert.

Für die Ratsmehrheit aus SPD und CDU gehört die Einführung der Hansecard zur Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets der Bundesregierung. Anderer Auffassung sind die Linken. "Die Mehrheitsgruppe aus SPD/CDU erklärt zwar, die Hansecard in Zusammenarbeit mit der Verwaltung selbst erarbeitet zu haben. Doch bis auf die von uns geforderte Mobilitätscard, die einen kostenfreien öffentlichen Nahverkehr ermöglichen soll, erhält die Hansecard genau die gleichen Konditionen, wie in unserem Originalantrag", meint Riechey. Er möchte die Ermäßigungen der Hansecard, die vorerst nur für Kinder und Jugendliche gelten, schrittweise auf alle Geringverdienende und Transferleistungsbezieher ausdehnen.

"Jetzt wird es darum gehen, die Karte auch so wie im Ausschuss besprochen umzusetzen. Wir werden sehr genau kontrollieren, ob dies geschieht oder ob die Idee als Wahlkampfmanöver missbraucht wird", kündigte Malte Riechey an.